Milton Friedman, der sagenumwobene Keynes-Antagonist, Wirtschaftsnobelpreisträger, Monetarist und intellektuelle Vordenker der Chicago School of Economics, hat die These postuliert, dass eine negative Einkommensteuer sozialpolitisch und volkswirtschaftlich wesentlich sinnvoller ist als ein paternalistisch verordneter Mindestlohn. Nun vertritt die neue Ampelkoalition eine mehrheitlich andere Meinung und hat den Mindestlohn seit dem ersten Oktober wie angekündigt auf 12 Euro erhöht. Die federführenden Politiker feiern sich nun selbst für ihr altruistisches Geschenk an ihre Untertanen. Was die verantwortlichen Politiker dabei aber geflissentlich verschweigen, ist die Tatsache, dass ihr Geschenk von den deutschen Unternehmern bezahlt werden muss und ihnen darüber hinaus auch noch zusätzlich jährlich gigantische 20 Milliarden Euro Mehreinnahmen in die Staatskassen spülen wird. Nun haben wir, und die meisten anderen Wirte überhaupt nichts gegen einen fairen Mindestlohn und hohe Gehälter unserer Angestellten einzuwenden. Die ethisch arbeitende Individualgastromie ist meistens klein und maximal mittelständisch. Unsere Mitarbeiter sind dementsprechend auch unsere Freunde und Kollegen. Wir stehen täglich gemeinsam mit ihnen an der Front und zahlen deshalb sogar sehr gerne gute Gehälter. Nur muss der Staat den Wirten auch ermöglichen, faire Löhne zahlen zu können. Ein guter erster Schritt wäre beispielsweise die sofortige Senkung der Mehrwertsteuer auf Getränke. Eine Maßnahme, von der auch endlich einmal Bars, Clubs und Diskotheken profitieren würden.