Wir haben schon häufig darüber berichtet, wie die rein ideologisch motivierte Verkehrspolitik der Stadt Frankfurt den Messe- und Wirtschaftsstandort Frankfurt nachhaltig schädigt. In diesem Kontext haben wir auch immer wieder an ganz konkreten Beispielen gezeigt, unter welchen schrecklichen Konsequenzen Wirte, Gewerbetreibende und Einzelhändler leiden müssen. Nun durften wir der Presse auch noch entnehmen, dass das Dezernat für Mobilität androht, das Parken außerhalb von Parkhäusern in der gesamten Innenstadt komplett zu verbieten. Nun fahren bekanntlich die wenigstens Menschen gerne in die deprimierenden und merkwürdig riechenden städtischen Wucher-Parkhäuser, um sich dann auch noch mit wildfremden Menschen in einen trostlosen Aufzug zu quetschen. Schließlich sind Aufzüge genauso schlimme Petrischalen wie die vollgestopften und miserabel belüfteten Züge und Busse des ÖPNV. Man muss wirklich kein großer Visionär sein, um zu extrapolieren, dass die zahlungskräftige Autofahrerklientel des Umlandes nach Einführungen eines generellen Parkverbots zukünftig noch häufiger nach Wiesbaden, Wertheim Village oder dem Main-Taunus-Zentrum ausweichen würden. Man kann sich kaum ausmalen, was diese gewaltige Kaufkraftverschiebung für die Frankfurter City bedeuten würde. Als empathischer Lokalpatriot kann man den verängstigten Wirten und Einzelhändlern der Frankfurter Innenstadt nur ganz fest die Daumen drücken und hoffen, dass die dystopischen Stadtverödungspläne noch vereitelt werden. Falls nicht, ist zu befürchten, dass die Frankfurter Innenstadt in ein paar Jahren genauso leergefegt sein wird wie die zahleichen neuen und völlig verwaisten Bike-Lanes schon heute.
PS: Laut Parkopedia kostet das Parken in Parkhäusern der Frankfurter Innenstadt pro angebrochene Stunde zwischen 2,50 und 5,40 Euro. Selbst wenn man den billigsten Preis nimmt und lediglich von einer Auslastung von 50 Prozent ausgeht, kassiert die Stadt pro Parkhausplatz mindestens 900 Euro im Monat. Auf die Fläche umgelegt bedeutet das knapp 80 € pro Quadratmeter. Nicht schlecht für eine 11,5 Quadratmeter winzige Betonfläche. Speziell wenn man bedenkt, dass laut Mietspiegel die durchschnittliche Wohnungsmiete in Frankfurt bei 16,68 € pro Quadratmete liegt. Schon dreist, was die Stadt für einen Parkhausplatz abgreift. Würde ein privatwirtschaftlicher Wohnungsvermieter 80€ pro Quadratmete für eine schäbige Wohnung nehmen, könnte man hier mit Fug und Recht von Wucher sprechen. Übrigens kann man davon ausgehen, dass Parkhausgebühren nach einer Einführung des allgemeinen Parkverbots dramatisch ansteigen werden.
Das symbolhafte Stilleben mit leerstehendem Ladenlokal, verwaister Bike-Lane und leeren Fahrradbügeln, wurde in der Frankfurter Hochstrasse aufgenommen.