Der Goethe-Platz, die Konstablerwache, der Rathenauplatz und der Willy-Brand-Platz sind perfekt versiegelte Steinwüsten ohne jegliche Aufenthaltsqualität. Die Hauptwache, das emotionale und geografische Epizentrum der City, ist in ihrer völlig maroden Tristesse kaum zu übertreffen. Die trostlos zubetonierte Zeil verwandelt sich jeden Abend in eine bedrohliche No-Go-Area, die jeden einigermaßen kunstaffinen Bürger sofort an ein apokalyptisches Diorama der Chapman Brother erinnert. Die neue Europa-Allee ist ein komplett ungastlicher Concret-Jungle und genauso verwaist, wie die völlig anachronistische Bike-Lane auf der kürzlich fahrradoptimierten Hochstraße. Nicht ohne Grund wurde die völlig deprimierende Europa-Allee schon kurz nach ihrer Einweihung vom Volksmund in Stalin-Allee umgetauft. Mainhattan ist berühmt für seine unzähligen Bausünden und gilt mittlerweile sogar weltweit als strahlendes Vorbild für eine völlig verfehlte Stadtplanung. Die verantwortlichen Politiker machen allerdings keinerlei Anstalten, die Plätze der urbanen Schande in attraktive, bunte und lebenswerte Habitate zu verwandeln, sondern stecken lieber alle Energie und hart verdienten Steuergelder in die nachhaltige Vergrämung der kaufkräftigen Autofahrerklientel des Umlandes. Eine Tatsache, die steuerzahlende Gastronomen und Einzelhändler ungefähr so fabelhaft finden wie Mähroboter nachts auf Igeljagd zu schicken, die letzten verbliebenen Leistungsträger mit einer Vermögenssteuer aus dem Land zu jagen oder zu hohe CO2-Emissionen mit künstlich produziertem Parkplatzsuchverkehr zu bekämpfen. Übrigens werden die eigentlichen Opfer der mittelstandfeindlichen Verkehrspolitik von ihren Peinigern vorher weder informiert noch befragt. Offensichtlich haben die rein ideologisch motivierten Visionäre keinerlei Interesse daran, zu erfahren, was die notleidenden Wirte und Ladenbesitzer von ihrer erstaunlichen Verkehrspolitik halten. Man kommt wahrlich nicht umhin, die verantwortlichen Politiker zumindest für ihre selbstbewusste Hybris zu bewundern. Uns als patriotischen Frankfurtern, überzeugten City-Bikern, empathischen Local-Shoppern, leidenschaftlichen Flaneuren und eifrigen Museumsbesuchern blutet allerdings das Herz! An dieser Stelle noch ein kleiner Funfact am Rande: Die Stadt hat auch den zweiten Lockdown wieder genutzt, um direkt vor unseren Restaurants Parkplätze zu vernichteten. Auch wurden wir von der Stadt gezwungen, unsere Terrasse im Mon amie Maxi massiv zu verkleinern. Die Stadt Frankfurt versteht es wahrlich vortrefflich, ihre völlig verzweifelten Mittelständler bei Laune zu halten, leider halt bei sehr schlechter. Hier sehen wir übrigens die Hauptwache, das urbane Aushängeschild der Stadt. Das im Hintergrund prominent sichtbare MAREDO musste allerdings mittlerweile Konkurs anmelden.