Wir haben nicht nur an unzähligen konkreten Beispielen eindeutig nachgewiesen, dass die maximal schikanöse Anti-Autofahrer-Politik der Stadt Frankfurt kaufkräftige Kunden aus dem Umland vergrämt, ältere und behinderte Menschen diskriminiert, das Stadtbild optisch verschandelt, Rettungsfahrzeuge blockiert, der Umwelt schadet, den Messe- und Wirtschaftsstandort schwächt und einen tiefen Keil in das soziale Herz der Stadt treibt, sondern auch, dass sie hochgradig unmoralisch ist, da sie objektiv gegen die altruistische Maxime des universell gültigen Utilitarismus verstößt.
Obwohl wir damit eindeutig nachgewiesen haben, dass die aktuelle Verkehrspolitik der Stadt Frankfurt in jeder nur erdenklichen Facette schädlich ist, hat die grün-rot-gelb-violette Römer-Koalition am 8. Mai den euphemistisch geframten Masterplan Mobilität endgültig verabschiedet. Eine Entscheidung, die in Anbetracht der verheerenden Folgen für Frankfurt rational nicht nachvollziehbar ist und eigentlich nur mit der sogenannten Sunk-Cost-Fallacy erklärt werden kann.
Die sogenannte Sunk-Cost-Fallacy beschreibt ein zutiefst irrationales Verhaltensmuster, bei dem Menschen an offensichtlich gescheiterten Projekten festhalten, nur weil sie bereits viel Zeit, Engagement und Prestige investiert haben. Anstatt den Mut aufzubringen, ihren Irrtum offen einzugestehen und ihre Fehlentscheidungen rückgängig zu machen, steigern sie sich immer fanatischer in ihr Scheitern hinein. Getrieben von verletztem Stolz, ideologischer Verbohrtheit und dem verzweifelten Bedürfnis, sich selbst und der Öffentlichkeit keine Blöße zu geben, intensivieren sie ihre Anstrengungen sogar häufig noch.
Der Verhaltensökonom Richard Thaler hat diesen paradoxen Mechanismus wissenschaftlich analysiert und dafür den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften erhalten. Aufbauend auf seinen Arbeiten konnten Hal Arkes und Catherine Blumer empirisch nachweisen, dass insbesondere der drohende Reputationsverlust rationale Kurskorrekturen zuverlässig blockiert. Das Eingestehen eines Fehlers erscheint den Betroffenen nicht als Ausdruck mutiger Souveränität, sondern als peinlicher Gesichtsverlust.
Innerhalb politischer und institutioneller Strukturen wird dieses irrationale Verhalten sogar noch zusätzlich durch soziale Dynamiken verstärkt. Besonders das Groupthink-Phänomen führt dazu, dass sich in politischen Entscheidungskreisen ein Klima der Selbstbestätigung etabliert, in dem abweichende Meinungen systematisch unterdrückt werden, um den vermeintlichen Konsens nicht zu gefährden. Diese Konstellation begünstigt eine toxische Mischung aus Selbsttäuschung und Konformitätsdruck, die eine sachliche Neubewertung nahezu unmöglich macht. Statt eine offenkundig gescheiterte Politik zu beenden, verfestigt sich ein ideologisch aufgeladener Tunnelblick, der jede Form von Kritik als persönlichen Angriff interpretiert und reflexhaft abwehrt.