Die gastronomische Pleitewelle in Frankfurt rollt und rollt. Erst kürzlich mussten wir erfahren, dass das durchaus ambitionierte Little Suzy’s Smoke BBQ Shack und das erst Anfang 2023 mit viel Tam-Tam von Gastroguru Madjid Djamegari gelaunchte Neo-Taqueria-Konzept Club Social Mexicano für immer schließen werden. Es ist wirklich traurig, dass immer mehr gastronomische Unikate dem extrem schlechten Standortklima zum Opfer fallen.
Nun musste man der renommierten FAZ auch noch entnehmen, dass Gregor Meyer verkündet hat, er habe schweren Herzens beschlossen, das Holbeins Restaurant im Frankfurter Städel nicht mehr weiter betreiben zu wollen. Eine für uns besonders traurige Nachricht, weil wir im Holbeins viele schöne und emotionale Stunden verbracht haben.
Wir erinnern uns beispielsweise noch sehr gut an unseren ersten Abend, als wir unter den gewaltigen Schwingen der monumentalen Flügelskulptur des Neo-Expressionisten Anselm Kiefer saßen, genussvoll Kohlrouladen und Surf & Turf verspeisten und dabei über die beeindruckende Kubatur der Halle philosophierten.
Damals waren wir aufrichtig begeistert, dass mit dem Holbeins ein Restaurant eröffnet hatte, das sowohl in seiner atmosphärischen Dramaturgie als auch in seiner kulinarischen Qualität problemlos auch in London oder New York hätte stehen können.
Der Verlust des Holbeins ist übrigens nicht nur ein herber Schlag für uns, sondern auch für die gesamte Stadt, weil eine florierende Metropole unbedingt inhabergeführte Individualgastronomie mit einer eigenen, unverwechselbaren Handschrift braucht und nicht noch eine weitere redundante Pizza- und Pasta-Kette.
Es dürfte für das Städel sicherlich schwierig, wenn nicht gar unmöglich werden, hier einen adäquaten Nachfolger zu finden. Und wir können schon jetzt mit Sicherheit sagen, dass wir unter den derzeit maximal gastronomiefeindlichen politischen Rahmenbedingungen definitiv nicht bereit sind, an diesem Standort eine weitere Mook-Filiale zu eröffnen.
Jetzt bleibt uns nur noch, der Familie Meyer zu danken, dass sie unserer geliebten Heimatstadt 26 Jahre lang das fabelhafte Holbeins Restaurant geschenkt hat. Wir wissen, dass die Entscheidung der Familie nicht leicht gefallen ist, können sie allerdings mehr als nachvollziehen.
Zum Schluss noch eine winzige gute Nachricht: Wer mal wieder Lust hat, unter den Schwingen einer riesigen Flügelskulptur zu dinieren, hat in London sogar zweimal die Möglichkeit. Einmal im superspektakulären More-is-More-Italiener Bacchanalia:
Zum Schluss immerhin eine kleine gute Nachricht: Wer wieder einmal Lust hat, unter den Schwingen einer monumentalen Flügelskulptur zu speisen, kann dies im spektakulären More-is-More-Italiener Bacchanalia in London nach wie vor tun!