Nassim Nicholas Taleb, der von uns immer wieder gern zitierte Epistemologe, Finanzjongleur, Stochastiker und Autor des Weltbestsellers „Der schwarze Schwan“, hat in seinem bemerkenswerten Essay „The Most Intolerant Wins: The Dictatorship of the Small Minority“ sehr plausibel herausgearbeitet, dass bereits eine sehr kleine, intolerante und maximal ideologisierte Minderheit ausreicht, um eine Agenda durchzusetzen, die vom Rest der Gruppe abgelehnt wird.
Dass die Theorie von Taleb stimmt, sieht man beispielsweise auch sehr gut an der absurden Anti-Autofahrer-Politik in Frankfurt. Obwohl laut einer Umfrage des Forsa-Instituts schon länger klar ist, dass mittlerweile rund 70 Prozent der Bürger mit der Parkplatzsituation unzufrieden sind, vernichten die rein ideologisch motivierten Initiatoren der aktuellen Verkehrswende weiterhin gegen den ausdrücklichen Willen einer überwältigenden Mehrheit einen dringend benötigten Parkplatz nach dem anderen und verstoßen damit natürlich auch eklatant gegen die moralphilosophische Maxime des universell gültigen Utilitarismus, die besagt, dass wahrhaft ethisches Handeln immer danach streben sollte, für eine möglichst große Anzahl von Menschen das größtmögliche individuelle Glück zu erzeugen.
Warum der öffentliche Aufschrei gegen die nachweislich unmoralische Verkehrspolitik der Stadt Frankfurt trotz der erdrückenden Faktenlage ungewöhnlich leise bleibt, lässt sich gut mit dem sogenannten Overton-Window erklären, das vom links-grünen Meinungskartell inzwischen derart weit verschoben wurde, dass selbst Menschen, die nicht in finanzieller Abhängigkeit von einem Arbeitgeber, öffentlichen Institutionen, Kunden, NGOs oder der Stadt Frankfurt stehen, sich nicht mehr trauen, links-grüne Narrative öffentlich infrage zu stellen. Wer heute gegen die Verkehrswende argumentiert, wird sofort in die Ecke der rechten Klimaleugner oder rücksichtslosen Petrolheads gestellt. Die meisten Menschen scheuen deshalb die Konfrontation mit dem radikalen Moralregime und ziehen es vor, ihre Unzufriedenheit lieber für sich zu behalten. So entsteht eine toxische Spirale des Schweigens, in der die intolerante, maximal ideologisierte Minderheit nicht nur die politische Richtung diktiert, sondern auch den öffentlichen Diskurs dominiert, während die schweigende Mehrheit zusehends in apathische Resignation verfällt.
Bei Gastronomen und Einzelhändlern – der wohl am stärksten betroffenen Opfergruppe der rein ideologisch motivierten Verkehrswende – ist die Lage sogar noch weitaus dramatischer. Wirte und Ladenbetreiber, die es tatsächlich gewagt haben, sich öffentlich über ihr deprimierendes Schicksal zu beklagen, bekamen von militanten Autohassern die Eingänge mit E-Scootern verbarrikadiert, die Schaufenster mit Eiern beworfen, wurden aufs Übelste beschimpft und erhielten obendrein auch noch anonyme Drohbriefe. Angesichts dieser überschrittenen roten Linien ist es kaum verwunderlich, dass die meisten Wirte und Einzelhändler inzwischen so eingeschüchtert sind, dass sie sich lieber schweigend ihrem traurigen Schicksal ergeben, zumal sie lernen mussten, dass all ihre Proteste und Bitten folgenlos verhallen, weil die Politiker der grün-rot-dunkelrot-violett geführten Stadt Frankfurt in einer maximal ideologisierten und absolut hermetisch abgeschotteten Echoblase leben und deshalb vollkommen immun sind für die Sorgen und Probleme ihrer Opfer.
Obwohl mittlerweile die meisten Opfer der gastronomiefeindlichen, pendlerfeindlichen, klimafeindlichen, rettungswagenfeindlichen, einzelhandelsfeindlichen und alten- und behindertenfeindlichen Anti-Autofahrer-Agenda längst resigniert glauben, dass die Schlacht verloren ist, werden wir trotzdem nicht aufgeben und weiter mutig für unsere geliebte Heimatstadt eintreten. Wir glauben nämlich fest daran, dass der, der nicht kämpft, schon verloren hat!