Als deutsche Pioniere der Neo-Offal-Bewegung sehen wir es als unsere kulinarische Pflicht an, unsere Gäste für einen respektvollen Umgang mit tierischen Ressourcen zu begeistern. In unserer kleinen, aber feinen Brasserie und Austernbar Mon Amie Maxi spielt das fünfte Viertel deshalb nicht nur eine Nebenrolle, sondern ist immer ein prominentes Highlight der Speisekarte. Ganzjährig präsentieren wir wechselnde Whole-Beast-Spezialitäten, die die köstliche Vielfalt dieser leider oft verkannten Delikatessen zeigen. Mit dem Beginn der kälteren Jahreszeit, in der die Küche traditionell immer etwas opulenter wird, weiten wir unser Angebot an Innereien sogar noch regelmäßig aus.
Beispielsweise haben wir gerade wieder unser legendäres Kalbsbries à la Maxi auf die Speisekarte gesetzt. Die butterzarte Thymusdrüse gilt unter Gourmets als eine der edelsten Innereien überhaupt und wurde schon in den Pariser Brasserien des 19. Jahrhunderts wegen ihrer zarten Textur und ihres nussig-milden Aromas hochgeschätzt. Bei uns wird diese leider selten gewordene Spezialität in der Pfanne behutsam goldgelb koloriert und mit rösch gebackenen Pommes Duchesse sowie einem dezenten Trüffeljus serviert.
Der Ausdruck „das fünfte Viertel“ stammt übrigens aus der traditionellen Metzgersprache. Wenn ein Tier zerlegt wird, teilt man es klassisch in vier Viertel, die beiden Vorder- und Hinterviertel. Alles, was darüber hinausgeht, also Innereien, Kopf, Füße, Schwänze und andere Nebenprodukte, fasste man früher als das fünfte Viertel zusammen.