Seit 2007 zog es jedes Jahr Tausende Besucher an. Unter einem großen Festzelt traten die besten Grüne-Sauce-Köche der Region gegeneinander an. Jeden Abend entschied das Publikum, wessen Interpretation der sieben Kräuter am meisten überzeugte. Dazu gab es Live-Musik, Entertainment und ein kulinarisches Angebot, das weit über die klassische Pellkartoffel-und-Ei-Kombination hinausging. Für viele Frankfurter war das Festival längst ein Stück Heimatgefühl und eines der wenigen Events, die es schafften, einem sonst trostlosen Platz zumindest für ein paar Tage Charme, Seele und echtes Leben einzuhauchen.
Das Festival war dabei nicht nur eine Liebeserklärung an ein regionales Gericht, sondern auch eine hervorragende Werbung für den gesamten Wirtschaftsstandort Frankfurt. Jahr für Jahr reisten Touristen aus dem In- und Ausland an und belebten damit auch Hotellerie und Einzelhandel. Die Bilder des vollen Festzelts und der ausgelassenen Stimmung gingen regelmäßig durch die Medien und präsentierten Frankfurt als eine weltoffene, gastfreundliche und genussaffine Stadt.
Genau deshalb ist es so traurig, dass das Festival in diesem Jahr zum letzten Mal stattgefunden hat. Die Veranstalter kämpften seit Jahren mit explodierenden Kosten, sinkenden Sponsorengeldern schwindender Unterstützung und einer metastasierenden Bürokratie. Immer komplexere Auflagen, horrende Gebühren und fehlende Unterstützung hatten das wirtschaftliche Fundament des Festivals so stark erodiert, dass es wirtschaftlich einfach keinen Sinn mehr machte, es weiter auszurichten.
Damit ist nicht nur eine liebgewonnene Tradition Geschichte, sondern die Stadt hat auch ein wichtiges Aushängeschild verloren, das Frankfurt deutschlandweit positiv ins Gespräch brachte und gezeigt hat, dass diese Stadt mehr sein kann als sterile Bankenmetropole, grauenhaftes Zombieland oder perfekt versiegelte Steinwüste.