Jeder versteht unter Food-Porn etwas anderes. Für Filipinos ist es Balut, ein halb ausgebrütetes Entenembryo, das man ehrfürchtig aus der eigenen Schale schlürft. Für Chinesen sind es gelierte Hühnerfüße, für Japaner Konowata, die delikaten Innereien der Seegurke. Für Schweden ist es Surströmming, der faulig stinkende Dosenfisch, und für den christlich sozialisierten Teutonen ein riesiges XXL-Schnitzel, das weit über den Tellerrand hinausragt.
Für uns hingegen sind es eindeutig indische Currys, am besten mit duftendem Basmati-Reis und fluffigem Naan-Bread. Besonders gerne mögen wir dabei buttrig-mildes Murg Makhani, feurig-scharfes Vindaloo und das harmonisch ausbalancierte Lamm Rogan Josh. Übrigens sind nicht nur wir leidenschaftliche Liebhaber von perfekt gewürzten indischen Currys, sondern auch der legendäre Literaturnobelpreisträger Rudyard Kipling. Er war sogar so ein großer Fan, dass er seinen jungen Protagonisten im Roman „Kim“ von einem aromatischen Lamm-Curry mit duftendem Basmati-Reis träumen ließ. Kein Wunder also, dass sich auch bei uns im Ivory Club die köstliche, aber nicht sehr scharfe Lamm-Haxe Rogan Josh extrem großer Beliebtheit erfreut.
Unsere Haxe wird so lange sanft geschmort, bis das Fleisch beinahe von selbst vom Knochen fällt. Dank der milden Kashmiri Chilis und einer kleinen Dosis Ghee changiert die Curry-Sauce zwischen appetitlichem Kastanienbraun und dunkel glänzendem Rubinrot. Den komplexen und hocharomatischen Geschmack verdankt die sublime Curry-Sauce nicht nur einer raffinierten Kombination aus gemahlenem Koriander, Kreuzkümmel, Kardamom, Fenchel, Sternanis, Nelken und Bockshornklee, sondern auch einem feinen Hauch von Ingwer und Zimt. Ein couragierter Schuss cremiger Joghurt fusioniert am Schluss nicht nur die Gewürze, sondern sorgt auch dafür, dass der opulente Ghee-Akkord mit den adstringierenden Kardamomnoten am Gaumen perfekt emulgiert.
Wie Ihr sicherlich schon vermutet habt, stammt unsere Lamm-Haxe nicht von einem nebulösen Qualmastbetrieb in Osteuropa, sondern ausschließlich von Tieren, die in Neuseeland auf schier endlosen, saftig grünen Weiden aufwachsen, wo die Natur noch ungebändigt ist und die Tiere im natürlichen Rhythmus der Jahreszeiten leben. Dort weiden sie frei und glücklich unter freiem Himmel, ziehen über sanfte Hügel und fressen frischen Klee, aromatische Kräuter und dichtes, von Sonne und Regen gleichermaßen verwöhntes Gras. Diese ursprüngliche und artgerechte Lebensweise verleiht dem Fleisch nicht nur seine unverwechselbare Zartheit, sondern auch eine sublime Aromatik, die ihresgleichen sucht und unser Signature-Dish zu einem Erlebnis macht, das man so schnell nicht vergisst.
Wir essen übrigens regelmäßig Hammel- und Lamm-Rogan-Josh und haben auf unseren unzähligen Currypeditionen rund um den Globus trotzdem noch nie ein Rogan Josh degustiert, das unserem Lamm-Curry im Ivory Club in Geschmack und Textur das Wasser reichen konnte. Deshalb halten wir unsere Lamm-Haxe auch weiterhin für das weltweite Referenzgericht in Sachen perfekt komponiertem Rogan Josh.