Die rot dominierte Marienkäferkoalition plant, die von den Grünen initiierte Tierhaltungskennzeichnungspflicht auf die Gastronomie auszuweiten und sämtliche Gastronomen gesetzlich zu zwingen, die jeweilige Haltungsform des verwendeten Fleisches auf ihren Speisekarten auszuweisen.
Eine tolle Sache, könnte man als naiver Untertan zumindest denken. Allerdings wird das neue Gesetz paradoxerweise nicht zu mehr Tierwohl führen, sondern im Gegenteil zu deutlich weniger. Der Grund dafür ist ebenso simpel wie einleuchtend.
Da Deutschland aus europarechtlichen Gründen keine verbindlichen Vorgaben für Importe machen darf, bleibt Importware aus anderen EU-Ländern von der Kennzeichnungspflicht ausgenommen und muss folglich auch nicht auf der Speisekarte deklariert werden.
Das führt zu der grotesken Situation, dass Wirte, die sich nicht auf ihren eigenen Speisekarten selbst stigmatisieren wollen und auch keine Lust auf zusätzlichen bürokratischen Aufwand oder rechtliche Risiken haben, ihr Fleisch künftig nicht mehr beim lokalen Erzeuger mit hohen deutschen Tierwohlstandards kaufen werden, sondern in Zukunft lieber bei ausländischen Fleischmastbetrieben, wo Tierwohl bei weitem nicht dem deutschen Standard entspricht.
Das ist nicht nur eine Katastrophe für die deutsche Wirtschaft und die lokalen Erzeuger, sondern auch für das Tierwohl insgesamt.
Die bürokratische und komplett kontraproduktive neue Tierhaltungskennzeichnungspflicht soll im ersten Schritt nur für Schweinefleisch aus Deutschland gelten und dann erst Schritt für Schritt auch auf Rindfleisch, Lammfleisch und Geflügel ausgeweitet werden.
Obwohl wir normalerweise nichts von vorauseilendem Gehorsam halten, verraten wir Euch an dieser Stelle schon einmal, dass wir unser Schweinefleisch ausschließlich vom Better-Bio-Hof May beziehen. Ein erstaunlicher Vorzeigebetrieb, der sämtliche Bio-Zertifizierungen bei weitem übererfüllt und dem, was man sich unter einem idyllischen Bauernhof vorstellt, wohl am nächsten kommt.
