In den USA haben Restaurants das früher übliche Trinkgeld von 20 Prozent mittlerweile sehr erfolgreich auf 25 Prozent nach oben genudged. In England ist es hingegen inzwischen üblich, dass eine sogenannte Service Charge in Höhe von 12 bis 15 Prozent einfach automatisch auf die Rechnung aufgeschlagen wird. Gäste, die mit dem Service unzufrieden sind und deshalb weniger oder gar kein Trinkgeld geben möchten, müssen dann vom Restaurant proaktiv verlangen, dass das Trinkgeld entweder gestrichen oder entsprechend reduziert wird.
Nun waren wir kurz nach der Eröffnung im Carbone, dem derzeit angesagtesten Restaurant in ganz London. Dort wurde uns nach dem Essen eine Rechnung präsentiert, auf der nicht nur bereits 15 Prozent Service Charge berechnet waren, sondern zusätzlich vier Rechenbeispiele für einen sogenannten „Suggested Additional Tip“. Eine perfekte Win-win-Situation, weil das Restaurant so das Trinkgeld für seine Servicemitarbeiter mit psychologischem Druck nach oben nudged und dem Gast gleichzeitig das lästige Rechnen abnimmt.
Was haltet Ihr davon, dass das Carbone versucht, Gäste mit subtilen psychologischen Mitteln dazu zu bringen, auf ein quasi Zwangstrinkgeld noch zusätzlich Trinkgeld zu geben? Schreibt uns gerne Eure Meinung an info@mook-group.de
Wie schon erwähnt, ist das Carbone aktuell das mit Abstand angesagteste Restaurant in ganz London. Dort einen Tisch zu reservieren, ist derzeit ungefähr so unmöglich wie im fiktiven Dorsia aus Bret Easton Ellis’ legendärem Kultroman American Psycho. Durch unsere exzellenten Kontakte ist es uns allerdings gelungen, einen der begehrten Tische zu ergattern. Ihr könnt Euch also schon jetzt darauf freuen, dass wir das Carbone sehr bald für Euch unter das gestrenge Mookular nehmen.
