Die Feinde der Gastronomie sitzen nicht nur in Brüssel und Berlin, sondern leider auch im Frankfurter Römer. Und genau wie ihre großen Vorbilder setzen auch die Frankfurter Kommunalpolitiker auf die gleichen bewährten Waffen: mehr Bürokratie, neue Strafen und natürlich höhere Steuern.
Beispielsweise plant die rot-grün-violett regierte Stadt Frankfurt aktuell, der schwer gebeutelten Gastronomie über eine neue kommunale Verpackungssteuer für Take-away-Speisen noch mehr Geld aus den ohnehin schon leeren Taschen zu ziehen. Das offizielle Argument lautet, die Stadt wolle damit der zunehmenden Vermüllung entgegenwirken. Ein absurdes Scheinargument, denn in Wahrheit liegt die Verantwortung für die Vermüllung nicht bei den fleißigen Wirten, sondern bei der Stadt selbst.
Wenn eine Stadt zulässt, dass öffentliche Räume und Infrastruktur zunehmend verwahrlosen, verlieren die Bürger jede emotionale Bindung zu ihrem eigenen Umfeld. Genau dieses Phänomen beschreibt die sogenannte Broken-Window-Theorie. Die von den US-amerikanischen Sozialforschern James Wilson und George Kelling postulierte Theorie erklärt, dass der Bürger jedes Verantwortungsgefühl für sein eigenes Barrio verliert, sobald eine Stadt nicht mehr umgehend und entschlossen gegen Vandalismus, Kriminalität und Vermüllung vorgeht. In der Folge bricht jegliche nachbarschaftliche Kontrolle weg und der Verfall sowie die Vermüllung des Viertels beschleunigen sich exponentiell.
William Bratton, der legendäre Polizeichef von New York, nahm die Theorie damals ernst und verwandelte zahlreiche heruntergekommene Stadtteile wieder in sichere und lebenswerte Habitate. Sein Erfolg zeigte deutlich, dass die Broken-Window-Theorie nicht nur auf dem Papier funktioniert.
Die rot-grün-violetten Politiker der Stadt Frankfurt haben von der Broken-Window-Theorie und den Erfolgen von William Bratton offenbar noch nie gehört. Andernfalls würden sie etwas gegen den Verfall und die Vermüllung der City unternehmen, statt zu versuchen, ihren Wirten noch mehr Geld aus den ohnehin schon leeren Taschen zu ziehen.
Frankfurt braucht keine neue Steuer auf Kosten der Wirte, sondern eine Stadtregierung, die zuerst ihre eigenen Hausaufgaben macht, bevor sie anderen die Schuld und die Kosten für ihr eigenes Versagen in die Schuhe schiebt.
Das hier abgebildete Drecksloch befindet sich übrigens nicht irgendwo im Bahnhofsviertel, sondern mitten in der City am Rathenauplatz, direkt vor dem Eingang zum Mook Group Büro.
