Deborah Middelhoff, die charmante Chefredakteurin des renommierten Gourmetmagazins DER FEINSCHMECKER, ist eine treue Leserin unserer Mook-Newsletter. Besonders fasziniert hat sie unsere Anthologie-Serie über die Unsitte der No-Shows. In diesem Kontext hat sie kürzlich bei uns angefragt, ob der CEO der Mook Group nicht Lust und Zeit hätte, einen Gastbeitrag über No-Shows für die Leser des FEINSCHMECKER Magazins zu verfassen. Eine Bitte, die er als empathischer Branchenliebhaber, Herzblutgastronom und leidenschaftlicher Leser des FEINSCHMECKER Magazins natürlich unmöglich ablehnen konnte. Der Gastbeitrag im FEINSCHMECKER ist im Prinzip ein All-in-One-Artikel, der praktisch alle wichtigen Facetten der bisher erschienenen No-Show-Artikel miteinander vereint…
Winzige Margen, extrem hohe Unkosten und eine im europäischen Kontext völlig überhöhte und marktverzehrende Steuerlast haben schon lange vor Corona dafür gesorgt, dass die handwerklich arbeitende Individualgastronomie in Deutschland das letzte Glied der wirtschaftlichen Nahrungskette gewesen ist. Neuerdings leiden seriöse Wirte auch noch weit überproportional unter aberwitzig gestiegenen Energiekosten, massivem Fachkräftemangel, metastasierender Überbürokratisierung und explodierenden und leider unmöglich fair durchreichbaren Erzeugerpreisen. Besonders ärgerlich ist darüber hinaus die Tatsache, dass ausgerechnet jetzt noch die Unsitte der sogenannten No-Shows immer schlimmer um sich greift. Mittlerweile ist es ein regelrechter Volkssport geworden, in mehreren Restaurants gleichzeitig zu reservieren, um kurzfristig entscheiden zu können, wohin man letztendlich geht. Durch Gäste, die trotz einer Reservierung nicht erscheinen, werden Gastronomen gezwungen, in ihren wichtigen Stoßzeiten potenziellen Gästen abzusagen, um am Ende trotzdem mit leeren Tischen dazustehen. No-Shows sind aber nicht nur in der Prime-Time ein Desaster. Wirte haben einen riesigen Personalaufwand, betreiben ein sehr aufwendiges Mise en Place und müssen außerdem auch noch verderbliche Lebensmittel vorhalten. Um Dienstpläne und Bedarfsmengen kaufmännisch sinnvoll zu organisieren sind Gastronomen zwingend darauf angewiesen, dass Gäste, die reservieren, auch tatsächlich erscheinen. Jeder erfolgreiche Gastronom kennt außerdem die Binsenweisheit: „Ein Restaurant ist voll, weil es voll ist“. Somit ist jede No-Show nicht nur ein direkter finanzieller Tiefschlag, sondern auch immer ein indirekter Imageschaden. Man schadet mit einer No-Show aber nicht nur dem Wirt und den Gästen, die gerne im “ausgebuchten“ Restaurant gespeist hätten, sondern auch den Mitarbeitern, denen man mit einer No-Show natürlich auch wichtiges Trinkgeld vorenthält. No-Shows sind wirklich aus vielen Gründen ein absolutes No-Go. Deshalb ist es wenig verwunderlich, dass immer mehr verzweifelte Wirte aus Notwehr dazu übergehen, No-Show-Gebühren zu erheben. Glücklicherweise gibt es mittlerweile smarte Reservierungssysteme, die es Wirten erlauben, No-Show-Fee-relevante Kreditkarteninformationen DSGVO-konform abzufragen und Reparationszahlungen rechtssicher einzuziehen. Die digitalen Middleware-Tools sind für Wirte natürlich ein weiterer hoher und rekurrenter Kostenfaktor, sorgen in der Praxis aber dafür, dass die No-Show-Rate auf praktisch Null-Prozent sinkt. Darüber hinaus hat ein renommierter Reservierungssystemanbieter festgestellt, dass nach Einführung einer No-Show-Fee die Menge an Lebensmittelabfällen um bis zu 90 Prozent zurückgeht! Wer also möchte, dass keine hochwertigen Lebensmittel in der Tonne landen, ethisch arbeitende Wirte weiterhin überleben können und Kellner ein auskömmliches Einkommen haben, sollte zukünftig nach einer Restaurantreservierung auch erscheinen!