Ein Besuch im russischen Feel-Good-Lokal Mari Vanna ist wie eine entzückende Zeitreise in die bourgeoise Epoche des pre-revolutionären Zarenreichs. Das Restaurant erstreckt sich über mehrere Etagen und ist über und über mit Gzhel-Keramiken, Schostowo-Tellern und Babuschka-Puppen dekoriert. Wohin das Auge auch schweift, überall hängen Orenburg-Schals und andere kitschige Folklore-Devotionalien. Man fühlt sich in der kleinteilig verschachtelten Kubatur des Mari Vanna fast wie Lemuel Gulliver in einem miniaturisierten Dollhouse gone mad. Es gibt in London wohl kaum einen romantischeren Ort für ein intimes Tête-à-Tête. Passend zum Ambiente serviert das Mari Vanna deftige Klassiker der russischen Küche.
Das extrem erfolgreiche Mari Vanna Konzept ist eine Multi-Unit-Formel und betreibt bereits Filialen in Moskau, Washington D.C, New York und Petersburg.
Selten hat das Mook Culinary Research Team in einem ähnlich stringent durchorchestrierten Ambiente gespeist. Nicht umsonst hat das Mari Vanna Outlet in London gerade vom renommierten „Time Out“ Magazin den Award für das „Best New Restaurant Design“ verliehen bekommen. Der russisch stämmige Innenarchitekt Yuna Megre hat hier wieder einmal ganze Arbeit geleistet. Genosse Megre ist unter anderem auch verantwortlich für das imposante Interior Design des Sushibaba in Moskau. Das zeigt natürlich eindrucksvoll, über welch erstaunlich facettenreiche Klaviatur sein Œuvre reicht.
Die Ruhe vor dem Sturm. Man sollte im Maria Vanna immer rechtzeitig einen Tisch reservieren. Das bizarre Puppenhaus rockt wie irrer Ivan.
Passend zum Ambiente serviert das Mari Vanna deftige Klassiker der russischen Küche. Es gibt Borschtsch, Piroggen, Bœuf Stroganoff und natürlich Kaviar mit Blinis. Alles Feel-Good-Gerichte die das Herz jedes Exil-Russen höher schlagen lassen. In gut informierten Kreisen munkelt übrigens, dass der sagenumwobene Oligarch Roman Abramowitsch hier angeblich öfter einkehren soll. Interessanterweise ist das Lokal ansonsten aber noch immer ein echter Geheimtipp. Hier ein schönes Close-up auf die wunderschönen Gzhel-Keramiken.
Hier sehen wir übrigens Genosse Ladjimowitsch nach der Einahme seines ersten Vodkas.
Der Vodka entfaltet langsam seine Wirkung und die Mitglieder des Mook Culinary Research Teams beginnen darüber zu philosophieren, ob Jonathan Swift sich so das Refugium seines legendären Protagonisten am Hofe von Lorbrulgrud vorgestellt hat?
Auch die Speisekarte wurde sehr liebevoll gestaltet.
Als Amuse-Gueule reicht das Mari Vanna eine köstliche Brotselektion mit Fleur de Sel, Radieschen und Lauch. Sieht schon mal hübsch aus.
Als erstes degustieren wir für Euch eine Portion Ossietra Kaviar. Ein köstlicher kleiner Happen. Seit kurzem bieten wir übrigens auch Kaviar im „Mon amie Maxi“ an.
Ein paar Blinis dürfen zum Kaviar natürlich nicht fehlen.
Der auf der Speisekarte als Auberginen Kaviar angepriesene Snack, erinnert von Textur und Geschmack sehr an unser geliebtes Baingan Bharta. Wir beginnen langsam nicht nur die zauberhafte Atmosphäre zu lieben.
Lachs mit Zucchini-Kartoffelpuffern.
Ein Rote-Beete-Salat darf natürlich nicht fehlen.
Wer mag Piroggen nicht?
Auch die mit Steinpilzen gefüllten Pelmeni können die Mook Redaktion restlos überzeugen.
Was wir hier sehen ist eine Art Buchweizen-Risotto mit wilden Pilzen.
Bœuf Stroganoff war der Küchenklassiker meiner Großmutter und bleibt natürlich für immer unerreicht. Das Bœuf Stroganoff im Mari Vanna kommt der Kreation meiner Oma aber schon recht nahe. Wir sind ernsthaft begeistert.
Zum Abschluss entscheiden wir uns für Crêpe mit gesüßter Kondensmilch und Beeren.