Das Original IVY im quirligen Soho ist eine Londoner Institution und war jahrzehntelang der Celebrity-Haunt schlechthin. Wer Nigella Lawson, Dexter Fletcher, Poppy Delevingne, Gilbert & George, Charles Satcchi oder die Chapman Brüder einmal in live erleben wollte, hatte hier immer die besten Chancen. Sogar noch heute führt der STANDARD das IVY Soho auf seiner Best-Places-For-Spotting-Celebrities-Liste auf Platz 1 auf. Nun hat der sagenumwobene Multimillionär und Gastro-Kingpin Richard Caring einen neuen Coup gelandet – ein asiatisch inspiriertes IVY Spin-Off direkt am Fuße der ehrfurchtgebietenden Saint Paul´s Cathedral. Und jeder, der den Mook-Magazin-Blog aufmerksam verfolgt, weiß, dass Richard Caring damit nicht angetreten ist, um einen neuen x-beliebigen Asiaten zu eröffnen, sondern um die Standards für asiatisches Fine-Dining völlig neu zu definieren.
Um dieses ambitionierte Vorhaben zu realisieren hat Richard Caring wieder einmal Martin Brudnizki eine finanzielle Freifahrtschein erteilt. Und jedem aufmerksamen Mook-Magazin-Leser dürfte mittlerweile klar sein, was das bedeutet. Immerhin gehört schlicht und spartanisch nicht zum Repertoire von Martin Brudnizki. Dementsprechend radikal zelebriert Carings Wunderwaffe im neuem IVY einen Asian-Maximalism-Stil von noch nie dagewesener Opulenz. Die Mook Redaktion hat übrigens schon sehr früh das gigantische Potential von Martin Brudnizki erkannt und eines der ersten Exklusiv-Interviews mit dem damals noch jungen Mastermind geführt. Interessierte Leser findet das aufschlussreiche Zwiegespräch im Mook Magazin No.6. Wer die physische Ausgabe gerade nicht zur Hand hat, kann das Magazin auch als kostenloses PDF downloaden. Ihr findet den entsprechenden Link in unserem Hamburger-Menu unter der Rubrik „Editionen“…
Wohin das Auge auch schweift, überall finden sich edelste Materialien und wundervolle Detaillösungen. Optisches Highlight ist aber der Boden aus von unten illuminierten Malachit-Fliesen. Der Boden ist nicht nur ein unglaublich couragiertes Design-Element, sondern auch ein architektonisches Statement von geradezu obszöner Dekadenz.
Es muss einfach wundervoll sein, wenn man bei der Ausstattung einer Venue so aus dem Vollen schöpfen kann. In Deutschland ist so etwas leider völlig undenkbar. Durch die ständig steigenden Kosten und die faszinierende Steuerphilosophie des Deutschen Fiskus ist es der ethisch arbeitenden Individualgastronomie mittlerweile praktisch unmöglich geworden, selbst kleinere Investitionen in einem kaufmännisch vernünftigen Zeitrahmen zu recoupen.
Durch die riesigen Panoramascheiben hat man einen spektakulären Blick auf die beindruckende Saint Paul´s Cathedral. Die im klassizistischen Barockstil errichtete Bischofskirche gehört zu den größten Kathedralen der Welt und ist ein wahrlich beindruckender Anblick.
Die prachtvolle Pagoden-Bar ist ein weiteres wundervolles Highlight aus der Brudnizki-Kreativschmiede. Wer übrigens mehr über das faszinierende Œuvre von Martin Brudnizki erfahren möchte, sollte sich unbedingt die Mookular-Berichte über das Sexyfish, das Annabel’s und die Brasserie of Lights durchlesen. Die Artikel lassen sich problemlos über die Suchleiste des Mook-Magazin-Blogs finden. Hier finden sich auch viele interessante Details über den schillernden Superstar der Londoner Hospitality-Szene – Mister Richard Caring.
Als Stäbchenbänke dienen possierliche kleine Fische mit wulstigen roten Lippen. Martin Brudnizki ist wahrlich genauso detailverliebt wie die Mitglieder der Mook Redaktion. Leider ist es hierzulande kaum möglich, mit solchen wundervollen Miniaturen zu arbeiten. Deutsche Gäste glauben leider häufig, dass sie mit der Rechnung auch das gesamte bewegliche Inventar des Restaurants miterworben haben. Im M-Steakhaus verschwinden beispielsweise jedes Jahr auf mysteriöse Art und Weise unzählige Steakmesser.
Auch in England scheinen einige Gäste öfter geflissentlich Meines und Deines zu verwechseln. Die Unterseite der Stäbchenbank wurde nämlich mit dem Aufdruck “Stolen from IVY Asia“ versehen. So macht das IVY Asia aus dem eigentlichen No-Go zumindest noch einen lässigen Guerilla-Marketing-Scoop.
Selbstverständlich stoppt die Kreativität von Martin Brudnizki auch nicht auf der Toilette. Der in eine entmilitarisierte Yori-Replika-Armour gekleidete Bushi-Krieger ist handwerklich so exzellent gearbeitet, dass er durchaus aus dem Atelier von Ron Mueck stammen könnte.
Wer nun glaubt, dass es im IVY Asia nur um Effekthascherei und prachtvollen Kulissenbau geht, irrt gewaltig. Die Küche schickt Essen auf exzellentem ZUMA-Niveau und das schon eine Woche nach der Eröffnung. Hier also ein großes Kompliment an die Crew im IVY Asia.
Ein gutes Beispiel für diese Behauptung ist der exzellente Miso Cod. Ein Gericht, das innerhalb der Mook Redaktion schon häufig und sehr kontrovers diskutiert wurde. Aufmerksame Mook-Group-Fans werden sich in diesem Kontext sicherlich noch lebhaft an das große Umami-Essay in den Beefologys VII erinnern. In dem Artikel haben wir uns ausführlich dem faszinierenden Miso-Cod-Phänomen gewidmet. Nur extrem wenige Gerichte hatten jemals einen vergleichbar drastischen Impact auf die globale Gastronomieszene und zwar in ökonomischer wie soziokulinarischer Hinsicht. Viele Brancheninsider postulieren deshalb sogar schon die These, dass der inflationäre Bestseller den phänomenalen Siegeszug der großen Neo-Izakaya-Multiples überhaupt erst möglich gemacht hat.
Aber auch die diversen Sushi-Kreation werden tadellos exekutiert und erreichen sogar oftmals echtes Zenzakan-Niveau!
Auch die zahlreichen Sashimi-Kreationen können durch perfekte Produktqualität und ein sehr gut ausbalanciertes Säurespiel überzeugen.
Und natürlich gibt es auch diverse Speisen vom Robata-Grill.
Hier ein kleiner Blick auf den Robata-Grill und die imposante Showküche.
Und natürlich gehört auch die Tempura-Zubereitung zum kulnarischen Repertoire des IVY Asia.
Auch die Präsentation der Dessert-Variationen konnte die Mook Redaktion begeistern.
Zum Schluss noch ein kleiner Blick in das beindruckende Foyer des Ivy Asia.