Der Thorstein-Veblen-Effekt beschreibt das absurde Phänomen, dass Dinge für Menschen diametral zur ökonomischen Intuition und zur klassischen Logik des volkswirtschaftlichen Nachfragegesetzes mit ansteigendem Preis immer begehrlicher werden. Allerdings funktioniert der Veblen-Effekt nur bei exklusiven Luxusgütern und leider nicht bei Dingen wie beispielsweise einem Restaurantbesuch. In diesem Kontext hatten wir schon einmal die These postuliert, dass die Bereitschaft der Gäste, Geld für Restaurantbesuche auszugeben, wie bei einer degressiven gaußschen Glockenkurve exponentiell mit dem steigenden Preis abnimmt.
Nun könnten wir ganz leicht unsere Preise senken und gleichzeitig unsere Margen verbessern, indem wir beispielsweise auf konventionell erzeugtes Hähnchen- und Schweinefleisch aus intensiver Qualmast umsteigen würden. Aber wollt Ihr das wirklich? Wir jedenfalls nicht. Deshalb versprechen wir Euch, dass wir auch in Zukunft nur Schweinefleisch vom Better-Bio-Hof May und Hähnchen nur von ethisch produzierenden Erzeugergemeinschaften wie Label Rouge, Pio oder Kikok kaufen werden.
Wir erhalten übrigens regelmäßig Dumpingangebote für blockgefrostetes TK-Fleisch aus nebulöser Provenienz zu schier unglaublichen Preisen, die uns jedes Mal aufs Neue in Erstaunen versetzen und uns ernsthaft fragen lassen, wie man zu solchen absurden Spottpreisen überhaupt Tiere züchten kann. Worüber wir uns hingegen nicht wundern, ist, dass viele verzweifelte Wirte bei diesen Kampfpreisen schwach werden und aus purer Existenzangst auf das Tierwohl pfeifen. Der Schritt ist nämlich leicht und der Geschmack nicht mal unbedingt schlechter.
Jetzt bleibt uns nur noch zu hoffen, dass Ihr unsere Philosophie goutiert und uns weiter auf unserem Weg unterstützt. Alle anderen finden überall Restaurants, die ihnen gerne für viel Geld billiges Fleisch verkaufen.