In der glamourösen Wüstenmetropole Dubai ist es inzwischen gängige Praxis, dass angesagte Restaurants nicht nur hohe No-Show-Gebühren erheben, sondern auch von ihren Gästen verlangen, einen über die Kreditkarte abgesicherten Mindestumsatz im Voraus zu garantieren. Die spektakuläre Nikkei-Fusion-Formel Sushisamba verlangt von ihren Gästen beispielsweise einen Mindestverzehr von umgerechnet 240 Euro pro Person, und wer auf der Terrasse des schicken Neo-Griechen Milos speisen möchte, muss dem Restaurant einen Mindestumsatz von umgerechnet 220 Euro pro Person garantieren.An Silvester wird der Mindestverzehr von fast allen Restaurants noch einmal um den Faktor 3 bis 5 erhöht. Besonders teuer wird es, wenn man in einem Restaurant mit Blick auf den Burj Khalifa feiern möchte.
Wer das Silvester-Spektakel direkt am Dubai Fountain Lake im Schatten des Burj Khalifa genießen will, muss selbst in preiswerten Fast-Casual-Restaurants erstaunliche Summen zahlen. Die Pizza- und Pasta-Kette Carluccio’s verlangte im letzten Jahr einen Mindestverzehr von umgerechnet 860 Euro pro Person, die berühmte südafrikanische Peri-Peri-Hühnerbraterei Nando’s 1.230 Euro und die beliebte Shisha-Lounge Trove sogar 2.460 Euro.
Wem diese Preise viel zu hoch sind, findet allerdings auch wesentlich günstigere Alternativen. Beispielsweise hat die Filiale der Fast-Food-Kette Five Guys am Dubai Fountain Lake kürzlich über ihre Social-Media-Kanäle verkündet, dass Gäste schon für einen bescheidenen Mindestverzehr von umgerechnet 450 Euro pro Person von den hinteren Reihen der Terrasse das Feuerwerk vor dem Burj Khalifa genießen können. Wer allerdings einen guten Platz direkt an der Emaar Promenade bevorzugt, muss dem Fast-Food-Laden schon einen Mindestumsatz von umgerechnet 530 Euro garantieren.
In diesem Kontext sollte man darauf hinweisen, dass Wirte in Dubai im Vergleich zu ihren deutschen Kollegen unter dramatisch geringeren Abgaben sowie Energie- und Lohnkosten leiden, der Arbeitsmarkt extrem flexibel ist und kostspielige Bürokratie sowie Steuern praktisch nicht vorhanden sind. Kein Wunder, dass sich Dubai in den letzten Jahren zu einem florierenden Superhub der globalen Hospitality-Branche entwickelt hat, während in Deutschland ein Restaurant nach dem anderen Insolvenz anmelden muss.
Angesichts der dramatisch schlechten Situation in Deutschland werden wir dieses Jahr darauf verzichten, ein für uns regelmäßig defizitäres Silvester-Event zu veranstalten.