Nassim Nicholas Taleb, der weltberühmte Epistemologe, Finanzjongleur, Stochastiker und Autor des Weltbestsellers „Der schwarze Schwan“, hat sehr klug erkannt, dass das Gegenteil von fragil nicht robust oder resilient ist, sondern dass es dafür überhaupt noch kein Wort gibt. Aus dieser erstaunlichen Heureka-Erkenntnis heraus hat Taleb sein neues Buch „Antifragilität – Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen“ entwickelt und geschrieben. Als Beispiel für seine Thesen zieht er besonders gerne die Speisegastronomie als ultravulnerables Kulturgut heran. Beispielsweise unterstellt Nassim Taleb in seinem Buch seriöse arbeitenden Wirten ein großes Maß an Naivität, weil sie allen statistischen Wahrscheinlichkeiten zum Trotz ihr gesamtes Hab und Gut riskieren, nur weil sie in ihrer arglosen Hybris glauben, zu der winzigen Gruppe von Gastronomen zu gehören, die es in der extrem fragilen Welt der Gastronomie schaffen, antifragil zu werden. Darüber hinaus extrapoliert er sehr plausibel, dass die extreme Fragilität einzelner Restaurants die Gastronomie als Ganzes nicht nur antifragil macht, sondern insgesamt auch permanent verbessert. Die Restaurants, die es tatsächlich schaffen, in der extrem fragilen Welt der Gastronomie langfristig zu überleben, sind seiner Meinung nach nicht nur signifikant besser als ihre Marktbegleiter, sondern werden auch kontinuierlich immer besser. Eine sehr plausible These, die wir als große Bewunderer von Nassim Taleb natürlich als riesiges Kompliment empfinden. Immerhin ist es uns erfolgreich gelungen, in einem maximal entrepreneurfeindlichen Umfeld wie Deutschland seit mehr als 25 Jahren allen staatlichen Attacken zu trotzen und sämtliche externen Krisen erfolgreich zu meistern. Obwohl, die eben gemachte Aussage stimmt nicht ganz. Einmal konnte der Staat nämlich doch obsiegen und uns eine empfindliche Niederlage zufügen. Als wir nach dem nervenzerfetzenden Corona-Lockdown bemerkten, dass die Stadt Frankfurt keine Mühen und hart verdienten Steuergelder gescheut hat, um im ohnehin schon sehr problematischen Westend unzählige weitere Parkplätze zu vernichten, war uns sofort klar, dass die Gegend für ambitionierte Nischengastronomie zukünftig nicht mehr habitabel sein würde. Wir mussten uns dementsprechend dem Willen der Stadtregierung beugen und unser gerade erst erfolgreich eröffnetes Seafood-Restaurant KRAZY KRAKEN schweren Herzens wieder schließen. Intressierete Leser, die noch nicht wissen, warum die erzwungene Schließung des KRAZY KRAKEN nicht nur für uns und ein paar leidenschaftliche Meeresfrüchteliebhaber eine schreckliche Tragödie war, sondern auch für den gesamten Wirtschaftsstandort Frankfurt, sollten nicht zögern, den hier angehängten Link zu aktivieren…