Abgesehen von den Grünen, die im letzten Wahlkampf sogar proaktiv versucht haben, ihre Klientel mit dem Versprechen zu euphorisieren, die Wirtschaft mit vielen neuen Verboten, Gesetzen und Vorschriften anzukurbeln, gibt es keine Partei, die nicht ständig beteuert, Bürokratie abbauen zu wollen. Leider mussten wir in den letzten 26 Jahren aber schmerzlich lernen, dass deutsche Politiker, anstatt Bürokratie abzubauen, immer nur neue und meistens vollkommen überflüssige Bürokratie aufbauen. Ein exzellentes Beispiel für diese Tatsache ist ein monothematischer Sondernewsletter des DEHOGA, der uns erst vor ein paar Tagen erreicht hat. In der virtuellen Depesche warnt der Branchenverband seine Mitglieder ausdrücklich davor, dass Gaststätten ab sofort gesetzlich verpflichtet sind, ihren Aushang zum Jugendschutzgesetz umgehend zu erneuern. Das komplett Absurde daran ist, dass sich am Inhalt des Aushangs absolut nichts ändert! Der Aushang muss nun lediglich auch noch das Datum vom 14.05.2024 tragen. Der DEHOGA weist in diesem Kontext allerdings ausdrücklich darauf hin, dass es zur Vermeidung von Bußgeldern nicht ausreicht, den alten Aushang einfach um das neue Pflichtdatum zu ergänzen, sondern dass der Aushang komplett neu sein muss. Unser Facility-Team muss nun also einen komplett neuen Aushang entwerfen, drucken, neu rahmen und alle Filialen abklappern, um den neuen Aushang aufzuhängen. Eine völlig überflüssige und lästige Arbeit, die sicherlich einige Zeit in Anspruch nehmen wird. Wir machen es natürlich trotzdem, weil wir auch schmerzlich lernen mussten, dass in Deutschland solcher Unsinn vom Staat nicht nur kontrolliert, sondern auch mit Bußgeldern geahndet wird. Aus 26 Jahren Erfahrung wissen wir übrigens auch, dass wirklich kein Gast den Aushang zum Jugendschutzgesetz liest, und zwar völlig unabhängig davon, ob er ein Datum trägt oder nicht.