Prof. Marcel Fratzscher, der eloquente Ökonom, gefragte Talkshowgast und charismatische Präsident des DIW, hat so leidenschaftlich wie kaum ein anderer für die Rückkehr zur völlig marktverzerrenden, unsozialen und tierfeindlichen Mehrwertsteuererhöhung auf Speisen in der Gastronomie geworben und damit der SPD die moralische Legitimation für den historischen Wortbruch von Olaf Scholz auf dem Silbertablett serviert. Gut informierte Wirte wissen allerdings, dass Prof. Marcel Fratzscher die Narrative der SPD traditionell sehr gerne positiv flankierend kommentiert. Prof. Fratzscher ist für seine unreflektierte SPD-Loyalität mittlerweile so berühmt, dass ihn die renommierte FAZ sogar schon einmal als „Claqueur der SPD“ bezeichnet hat. Sein Hauptargument für die Erhöhung der Mehrwertsteuer um 171,43 Prozent war übrigens, dass ja nur reiche Leute essen gehen würden und deshalb auch nur die „Reichen“ von der temporären Mehrwertsteuersenkung profitieren würden.
Abgesehen von der Tatsache, dass auch die „Armen“ manchmal beim Italiener eine Pizza essen, ging es bei der Forderung nach einer im europäischen Kontext fairen Besteuerung der Gastronomie nie darum, dass die „Reichen“ auch in Zukunft billiger essen gehen können. Vielmehr ging es darum, sinnstiftende Arbeitsplätze zu erhalten, das sterbende Kulturgut „handwerklich arbeitende Speisegastronomie“ zu schützen und Wirte nicht zu zwingen, auf billige Qualmastprodukte und hochverarbeitete Convenience-Produkte umsteigen zu müssen.
Seit seinem leidenschaftlichen Kampf gegen die handwerklich seriös arbeitende Speisegastronomie verfolgen wir mit wachsender Faszination die erstaunlichen Aussagen von Herrn Prof. Fratzscher. Beispielsweise erklärte er kürzlich in einem Interview mit der Osnabrücker Zeitung, dass die Deindustrialisierung kommen werde und energieintensive Branchen am Ende der Energiewende verschwunden sein würden. Das sei allerdings hervorragend, weil es den Unternehmern ermöglichen würde, ihre Innovationsfähigkeit und ihre guten Arbeitskräfte in Deutschland zu halten und so wettbewerbsfähig zu bleiben. Eine wirklich sehr überraschende Theorie, die noch überraschender wird, wenn man bedenkt, dass Herr Fratzscher noch im Dezember 2022 der Augsburger Allgemeinen sagte, das Thema Deindustrialisierung sei doch nur ein von der Industrie aufgebauschtes Schreckgespenst, um der Politik noch mehr Geld aus den Rippen zu leiern.
Wer jetzt Lust bekommen hat, noch mehr über den treuen Claqueur der SPD und seine erstaunlichen Thesen zu erfahren, sollte sich unbedingt den Wirtschaftspodcast „Beyond the Obvious“ von Dr. Daniel Stelter anhören. Die Folge 262 ist übrigens nicht nur extrem spannend, weil Dr. Stelter im ersten Teil die verblüffenden Theorien von Prof. Fratzscher komplett zerlegt, sondern auch, weil er sich im zweiten Teil mit der aktuellen Wirtschaftspolitik Argentiniens beschäftigt. Im Podcast wird ausführlich erklärt, dass die Politik von Präsident Javier Milei, trotz der hysterischen Unkenrufe vieler linker Medien und einer Opposition, die nichts unversucht lässt, seine Maßnahmen zu sabotieren, erstaunliche Erfolge zeigt. Beispielsweise hat es der libertäre Ökonom mit massiven Steuersenkungen und radikalen Deregulierungsmaßnahmen geschafft, die galoppierende Inflation erfolgreich einzudämmen und die absurd hohen Wohnungspreise drastisch zu senken. Sollte es Javier Milei 2025 tatsächlich gelingen, bei den nächsten Parlamentswahlen die absolute Mehrheit zu erringen, könnte er alle von ihm versprochenen Reformen durchsetzen. Ein Szenario, das allen paternalistisch denkenden Politikern den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Sollte Milei nämlich mit seinen revolutionären Ideen Erfolg haben, könnte das weltweit zu einem radikalen Paradigmenwechsel führen. Dr. Philipp Bagus, Professor für Volkswirtschaftslehre an der Universität Rey Juan Carlos in Madrid und Autor des Buches „Argentiniens neuer Weg“, hält ein solches Szenario sogar für welthistorisch mindestens so relevant wie den historischen Fall der Berliner Mauer.