Die SPD hat im Jahr 2005 mit dem markigen Slogan „Merkelsteuer, das wird teuer“ einen leidenschaftlichen Wahlkampf gegen die von der CDU geforderte Mehrwertsteuererhöhung von 16 auf 18 Prozent gemacht – nur um nach der Wahl gemeinsam mit der CDU die Mehrwertsteuer auf 19 Prozent anzuheben. Der verwegene Coup, einfach eine 0 mit einer 2 zu einer 3 zu addieren und damit die größte Steuererhöhung in der gesamten Geschichte der Bundesrepublik zu ermöglichen, hat uns damals so sehr beeindruckt, dass wir ihn nie vergessen werden.
Auch war der damalige Alpha-Move der SPD der Grund dafür, dass wir von Anfang an befürchtet haben, dass Olaf Scholz sein kristallklares Wahlversprechen, die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie endlich dauerhaft auf ein europäisch faires Niveau zu senken, eiskalt brechen wird. Aus diesem Grund haben wir in der heißen Entscheidungsphase immer wieder eindringlich davor gewarnt, dass die Rückkehr zu einer ungerechten, kontraproduktiven und völlig marktverzerrenden Mehrwertsteuer zu einem regelrechten Gastrogeddon führen wird.
Nun hat die renommierte Wirtschaftsauskunftei CRIF unsere düstere Prognose leider bestätigt und schätzt, dass die Zahl der Insolvenzen in der Gastronomie bis Ende 2024 um weit über 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen wird – und das, obwohl bereits im Vorjahr 35 Prozent mehr Wirte Insolvenz anmelden mussten als im Jahr zuvor!
Nun mussten wir auch noch auf Wallstreet Online, der größten und bekanntesten deutschsprachigen Finanz- und Börsenplattform, lesen, dass in der Gastronomie auf eine offiziell gemeldete Insolvenz typischerweise noch rund 10 stille Geschäftsaufgaben kommen, die nicht in die offizielle Statistik einfließen. Damit ist die ohnehin schon völlig katastrophale Lage also noch einmal um den Faktor zehn katastrophaler als ursprünglich gedacht