Bundesfinanzminister Christian Lindner hat SPD und Grüne klar dafür verantwortlich gemacht, dass die von Olaf Scholz versprochene endgültige Entfristung der temporären Mehrwertsteuersenkung auf Speisen in der Gastronomie Anfang 2024 nicht umgesetzt wurde. Gegenüber der BILD-Zeitung sagte Lindner: „Wenn alle Parteien an einem Strang gezogen hätten, wäre eine endgültige Entfristung durchaus möglich gewesen.“
Saskia Esken, die Bundesvorsitzende der SPD, zeigte sich daraufhin empört und sagte der Funke-Mediengruppe, es sei schlichtweg falsch, dass die SPD auf der Mehrwertsteuererhöhung bestanden habe. Vielmehr sei die Beibehaltung des ermäßigten Mehrwertsteuersatzes kurz vor Ende der Verhandlungen von der FDP selbst vom Tisch genommen worden. Nun ist es letztendlich vollkommen egal, wer hier gelogen hat. Der fiskalische Dolchstoß wurde vollzogen, und die schrecklichen Folgen sind leider auch in Frankfurt massiv spürbar. Mittlerweile berichten wir in nahezu jedem unserer Newsletter über den tragischen Verlust eines für den Wirtschaftsstandort Frankfurt wichtigen Restaurants.
Nun hat uns auch noch die extrem traurige Nachricht erreicht, dass die Betreiber des legendären Kultrestaurants „Zum Grauen Bock“ nach 117-jähriger Firmengeschichte Ende Oktober resigniert das Handtuch werfen. Das historische Traditionslokal war für die meisten Frankfurter über viele Generationen das Gänse-Restaurant schlechthin und hinterlässt gerade in der Weihnachtszeit eine schmerzliche Lücke in der Frankfurter Gastronomielandschaft.
Obwohl uns die Nachricht als empathische Kollegen und leidenschaftliche Lokalpatrioten natürlich tief betroffen macht, können wir die Entscheidung der Betreiber angesichts der Steuererhöhung um 171,43 Prozent und einer immer absurder werdenden Überbürokratisierung sehr gut nachvollziehen. Adieu, Grauer Bock…