Wirte, die in einem maximal gastronomiefeindlichen Umfeld wie Deutschland lange überleben wollen, müssen exzellente Prognostiker sein. Die meisten Politiker sind hingegen exzellente Postnostiker, die im Nachhinein perfekt erklären können, warum ihre eigentlich brillante Politik gescheitert ist und warum alle Schuld sind, nur nicht sie selbst.
Erst kürzlich konnte man Robert Habeck, den designierten Kanzlerkandidaten der Grünen, bei einer Pressekonferenz zur Konjunkturprognose perfekt postgnostisch erklären hören, warum die deutsche Wirtschaft kein grünes Wunder erlebt, sondern ein blaues.
Inzwischen dürfte auch dem euphorischsten Grünen-Wähler klar geworden sein, dass die Strategie der Grünen, die Wirtschaft mit immer neuen Verboten, Gesetzen, Vorschriften und Dokumentationspflichten anzukurbeln, gescheitert ist – obwohl Annalena Baerbock im letzten Bundestagswahlkampf noch selbstbewusst behauptet hatte, jedes neue Verbot sei auch ein wichtiger wirtschaftlicher Innovationstreiber.
Leider wissen wir aber, dass schon Cyril Northcote Parkinson, der britische Historiker, Geschichtsprofessor und legendäre Bürokratiekritiker, sehr klug erkannt hat, dass politische Organisationen, wenn sie einmal einen Fehler begangen haben, diesen in der Regel nicht korrigieren, sondern tendenziell eher dazu neigen, ihre gescheiterte Politik noch engagierter zu verfolgen.
Wie richtig die Theorie von Professor Parkinson ist, zeigt das Verhalten von Cem Özdemir, dem grünen Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft. Obwohl die Bürokratisierungsstrategie der Grünen maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Deutschland die einzige Industrienation der Welt ist, deren Wirtschaft nicht wächst, sondern schrumpft, will er nun die ohnehin schon völlig überbürokratisierten Wirte der Nation nicht nur mit einer neuen Strafsteuer auf Fleisch brutal abstrafen, sondern sie auch noch mit weiteren teuren, komplexen, kontraproduktiven und bürokratischen Herkunfts- und Kalorienkennzeichnungspflichten drangsalieren.