Obwohl wir immer wieder an ganz konkreten Beispielen unsere Kalkulation transparent machen, glauben selbst heute noch viele Zivilisten, dass wir ambitioniert kalkulieren würden. Speziell in unserem bodentief verglasten 360°-Rooftop-Restaurant FRANZISKA erreicht uns regelmäßig über unser elektronisches Feedbacksystem die absurde Beschwerde, dass unser komplett modulares 5-Gänge-Menü mit 99,99 € beziehungsweise 89,99 € viel zu teuer wäre.
Nun ist es so, dass wir nicht nur mit denselben Techniken und Produkten wie die Sternegastronomie arbeiten, sondern auch eine extrem teure Fertigungstiefe von nahezu 100 Prozent haben. Darüber hinaus beziehen wir praktisch ausschließlich überproportional teure Lebensmittel von ethisch arbeitenden Tierwohlbetrieben. Auch ist es so, dass das FRANZISKA durch seine vertikale Kubatur und seine exponierte Lage extrem personalintensiv ist. Jeder einzelne Teller muss ständig kostspielig über mehrere Etagen rotieren. Weiterhin benötigen wir durch die räumliche Trennung von Empfang und Gastraum ein sehr aufwendiges Gästemanagement. Wir beschäftigen im FRANZISKA an die 30 festangestellte Mitarbeiter und beziehen darüber hinaus auch noch täglich zahlreiche Hostessen und Servicemitarbeiter über einen Personaldienstleister. Auch lassen wir unsere tägliche Grundreinigung über einen externen Raumpflegedienst erledigen. Wenn man alles addiert, arbeiten für das FRANZISKA weit über 40 Angestellte. Bei nur knapp 80 Sitzplätzen ergibt sich daraus ein groteskes Personal-Gäste-Verhältnis wie sonst nur auf einem superluxuriösen 5-Sterne-Kreuzfahrtschiff. Der Vorwurf, dass wir zu teuer seien, ist deshalb in jeder erdenklichen Facette absurd.
In diesem Kontext hatten wir auch schon einmal darüber berichtet, dass das Buchungsportal TicketLens untersucht hat, wie hoch die Eintrittspreise prominenter Hochhäuser sind. Wer beispielsweise ohne Wartezeiten den Aufzug zur Aussichtsplattform im Empire State Building besteigen möchte, muss laut TicketLens umgerechnet mindestens 112 € bezahlen. Wer auf das Skydeck des Burj Khalifa in Dubai katapultiert werden möchte, darf aktuell 98 € zahlen, und wer auf der Spitze des CN-Towers in Toronto herumspazieren möchte, muss sogar umgerechnet mindestens 135 € berappen. Die eben genannten Preise verstehen sich selbstverständlich alle ohne Essen.
Nun sind wir auf der von uns schon oft zitierten Webseite des Chef’s Pencil Magazins auch noch über eine Liste mit den teuersten Restaurants der Welt gestolpert. Die Menüpreise in den aufgeführten Restaurants lassen unseren Preis im FRANZISKA für ein komplett individualisierbares 5-Gänge-Menü geradezu grotesk bescheiden erscheinen.
Angeführt wird das Ranking vom legendären Ginza Kitafuku in Tokio, wo pro Person stolze 2.130 US-Dollar fällig werden. Dicht dahinter folgt das Ultraviolet by Paul Pairet in Shanghai mit 1.230 US-Dollar. In New York bewegt sich das Caviar Russe bei 975 US-Dollar, während das berühmte Masa immerhin noch 950 US-Dollar verlangt. Das Azabu Kadowaki in Tokio schlägt mit 935 US-Dollar zu Buche, das Quince in San Francisco mit 795 US-Dollar, und das avantgardistische Alchemist in Kopenhagen veranschlagt 760 US-Dollar. Auf den weiteren Plätzen finden sich Sazenka in Tokio mit 745 US-Dollar, Guy Savoy in Paris mit 715 US-Dollar sowie Ginza Fukuju, ebenfalls in Tokio, das mit fast schon lächerlich billig wirkenden 685 US-Dollar zu Buche schlägt.
Alle eben genannten Preise verstehen sich selbstverständlich pro Person und beinhalten weder Getränke noch eventuelle Steuern, Servicegebühren oder Trinkgelder.