Stefanie Baumann, eine langjährig erfahrene und kampferprobte Wiesn-Kellnerin, hat ein Buch über ihre Erlebnisse auf dem Oktoberfest geschrieben. In diesem Zusammenhang gab sie dem SPIEGEL ein äußerst aufschlussreiches Interview.
Darin verrät sie unter anderem, dass man als selbstständige Kellnerin bei gutem Wetter während des knapp dreiwöchigen Oktoberfestes bis zu 6.000 Euro netto verdienen kann. Allerdings müsse man nicht nur die teure Arbeitskleidung und das Tablett selbst kaufen, sondern auch für heruntergefallenes Essen und verschüttete oder gestohlene Getränke aus eigener Tasche bezahlen.
Baumann berichtet auch, dass sich manche Kellner für rund 600 Euro ein leichtes Tablett aus Carbon anfertigen lassen, dass Italiener generell kein Trinkgeld geben, die „Reichen“ am geizigsten sind und dass ihrer Meinung nach auf der Wiesn schon lange kein Schwarzgeld mehr fließt. Außerdem merkt sie an, dass die Deutschen zwar immer über die „viel zu hohen Preise“ jammern, aber beim Trinkgeld gar nicht so knauserig sind, wie immer alle glauben.