Das Restaurant im neu eröffneten Chiltern Firehouse Hotel ist noch nicht einmal ein halbes Jahr geöffnet und jetzt schon unbestritten der „Hottest Place on Earth“. Jeden Abend versammelt sich hier der gesamte internationale Jetset, um der amerikanisch inspirierten Kreativküche von Sternekoch Nuno Mendes zu huldigen. Eigentümer des imposanten Immobilie ist niemand geringerer als der legendäre Visionär André Balazs. Der umtriebige Entrepreneur ist eine Ikone der Boutique-Hotel-Szene und betreibt neben dem Chiltern Firehouse auch noch das legendäre Chateau Marmont in LA, das Mercer Hotel in NY und die Mini-Hotel-Kette Standard. Mit dem Chiltern Firehouse hat der engagierte Hotelier nun auch noch vor, London im Sturm zu erobern. Das pittoreske viktorianische Backsteingebäude liegt übrigens im aufstrebenden Stadtteil Marylebone und diente tatsächlich einmal als Feuerwache.
Hier sehen wir den Eingang zum Epizentrum von Stil und Glamour. Täglich stehen hier die internationalen Celebritys verzweifelt Schlange und betteln demütig um Einlass. Wer hier nicht gerade Marc Quinn, Charles Saatchi oder Matthew Vaughn heißt, hat ohnehin schlechte Karten. Man munkelt allerdings, dass auch Normalsterbliche mit exzellenten Kontakten zum englischen Königshaus schon Ende nächsten Jahres wieder eine geringe Chance auf einen Tisch hätten. Das Ganze ist allerdings nur ein sehr vages Gerücht und kann von uns nicht belastbar verifiziert werden.
Selbstverständlich sind wir genau wie Ihr großer Bewunderer des literarischen Œuvre von Bret Easton Ellis. Speziell die kulinarischen Eskapaden seines legendärsten Protagonisten haben uns dabei natürlich schon immer besonders fasziniert. Für jeden, dessen großer Traum es schon immer einmal gewesen ist, in die Rolle eines völlig verzweifelten Patrick Bateman zu schlüpfen, sollte unbedingt einmal zügig zum Hörer greifen und versuchen, einen Tisch im Chiltern Firehouse zu ergattern. Der Versuch, dort zu reservieren, gestaltet sich aktuell nämlich ähnlich grotesk wie im fiktiven Dorsia. Eine Erfahrung, die man als euphorischer Eleve von Bret Easton Ellis unbedingt einmal gemacht haben sollte.
Tom Parker Bowels ist nicht nur der Co-Founder der legendären Quintessentially Group, sondern tatsächlich auch der leibliche Sohn von Camilla Rosemary Duchess of Cornwall, der Gemahlin von Prinz Charles. Der charmante Chef-Concierge schrieb in seiner regelmäßig erscheinenden Daily-Mail-Kolumne kürzlich über das Chiltern Firehouse folgende erstaunliche Zeilen: “The place is hotter than the surface of the Sun. I reckon even God would have to wait for a table”. Hier sehen wir übrigens den lauschigen Innenhof des Chiltern Firehouse.
Als gestalterische Exekutive konnte André Balazs die renommierten KO Studios aus Paris verpflichten. Eine offensichtlich gute Entscheidung. Das freundliche New-England-Ambiente bildet einen sehr harmonischen Kontrast zur viktorianischen Backsteinfassade und erinnert mit seinen weiß getünchten Holzwänden und den rustikal gedeckten Tischen fast ein wenig an eine typische Fischerkneipe auf Martha’s Vineyard. Die Arbeit der KO Studios darf insgesamt als durchaus gelungen bezeichnet werden. Auch die internationale It-Crowd scheint das Interior offensichtlich sehr wohlwollend zu goutieren.
An der Bar des Chiltern Firehouses lernten wir auch einen gut informierter Brancheninsider kennen. Er erzählte uns, dass die Eröffnung des Chiltern Firehouses einen gewaltigen Impact auf das gesamte Viertel gehabt hätte. Die Immobilenpreise wären die letzen Monate sogar teilweise im zweistelligen Bereich angezogen.
Die imposante Show-Küche mit ihren glühend bollernden La-Cornue-Herden bildet das Herzstück des Chiltern Firehouse. Einige auserwählte Celebritys finden sogar direkten Platz am Küchen-Tresen.
Die Profis unter Euch haben es natürlich sofort erkannt. Beim Grill vertraut der Meister auf den „Infierno 60“-Drop-in-Grill aus dem Hause Grillworks Inc. Eine wahrlich fabelhafte Wahl, speziell für Fans solider Handwerkskunst „Made in USA“.
Bingo, auch wir können einen Tisch direkt neben der offenen Show-Küche ergattern! Wurden wir vielleicht enttarnt oder hält die charmante Empfangsdame den CEO der Mook Group etwa irrtümlicherweise für den legendären New Yorker Regisseur und Malerfürsten Julian Schnabel? Uns ist es eigentlich egal, Hauptsache wir haben unseren Tisch direkt an der Küche.
Die NMFC aka Nuno Mendes Fried Chicken Nuggets werden mit einem rauchigen Ranch-Dressing und Bacon-Bits gereicht. Ein wirklich knuspriger kleiner Happen.
Die winzigen Blumenkohlröschen sind auf den Punkt gegart und werden von einer sehr intensiven Trüffelpaste begleitet. Nuno Mendes ist offensichtlich ein wahrer Libertin und fürchtet nicht einmal den beherzten Einsatz von Frank-Bruni-Kryptonit. Der freundliche Kellner annonciert die gewagte Kreation übrigens als seinen persönlichen Favoriten.
Die lochlosen Mini-Donuts werden vom Meister mit Crab-Meat gefüllt.
Die Steakhäuser der Mook Group waren mit die ersten, die einen Caesar Salad in Deutschland auf ihrer Speisekarte angeboten haben. Mittlerweile findet man den Klassiker fast auf jeder beliebigen Bistro-Karte. Leider wird mit dem Salat in Deutschland oft viel Schindluder betrieben. Viele Deutsche wissen deshalb nicht einmal, wie ein echter Caesar Salad zu schmecken hat. Wer wirklich einmal einen perfekt authentischen Caesar Salad probieren möchte, kann dies allerdings sehr gut in den Steakhäusern der Mook Group einmal nachholen. Selbstverständlich versteht sich auch der hoch dekorierte Nuno Mendes auf die Zubereitung des Salatklassikers. Geschmacklich ist die Kreation sogar fast identisch mit der Rezeptur in den Steakhäusern der Mook Group. Einzig beim Dressing entscheidet sich der Meister dem Zeitgeist entsprechend für eine Variante mit einer etwas reduzierten Viskosität. Auch fügt der begnadete Chefkoch seiner Kreation noch zusätzlich ein paar super krosse Hühnerhaut-Chips hinzu. Nach Auffassung der gesamten Mook Redaktion hat Hähnchen eigentlich nichts auf einem guten Caesar Salad verloren. Die pikanten Geflügel-Chips erweitern die Kreation allerdings noch um eine sehr schöne rösche Komponente. Eine fabelhafte Idee, die wir in diesem Fall ernsthaft goutieren. Einziger kleiner Kritikpunkt sind die groben Parmesan-Blätter. Die Mook Redaktion bevorzugt beim Ceasar Salad eindeutig eher filigran gehobelte Käsespäne. Parmesan-Blätter sollten nach unserer Auffassung auch weiterhin nur unseren italienischen Kollegen beim Rucolasalat vorbehalten bleiben.
Nuno Mendes denkt auch an die zahlreichen Freunde der rohen Garnele. Die Mook Redaktion ist allerdings schon froh, dass wir diesmal die Dinger nicht auch noch selber exekutieren müssen. In Zeiten der beliebten Nova-Regio-Küche wird es ja immer mehr zum Trend, seine Speisetiere am Tisch selber in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Die edlen Krustentiere wurden vom Meister extra aus Sizilien importiert und baden ihre fast noch transparenten Torsos in köstlicher Mandelmilch. Als Sättigungsbeilage reicht der Meister kleine grüne Trauben, die der gewagten Kreation noch einen sehr fruchtigen Akzent verleihen.
Nein, ein Sea-Urchin Ceviche gibt es leider noch nicht auf der Speisekarte des Chiltern Firehouse. Dafür ist der Tentakel aber handwerklich perfekt zubereitet und natürlich butterzart. Gereicht wird der köstliche Oktopus mit Daikon, Aubergine und Shitake-Pilzen.
Die Hühnerflügel schwimmen in einer wässrigen Reisbrühe und werden mit Pistazien, Brokkoli und einem pochierten Ei gereicht.
Das Sea-Trout Crudo entpuppt sich als ein erfrischender kleiner Snack. Serviert wird die Kreation übrigens mit Keta-Kaviar, gelber Mole und Koriander.
Beim rustikal gewürfelten Steaktartar ersetzt der Meister Innovation durch exzellente Produktqualität.
Auch der farbenfrohe Kräuter-Salat schmeckt fabelhaft und enthält neben Radieschen, Gelber-Bete, Rote-Bete und Orangen auch noch ein paar sehr köstliche kandierte Pekannüsse.
Wie wir ja leider schmerzlich aus eigener Erfahrung wissen, bevorzugt der überwiegend katholisch sozialisierte Mitteleuropäer seine Fischgerichte lieber „schön durch“. Das interessiert den Maître des Chiltern Firehouses allerdings glücklicherweise herzlich wenig. Der sensationelle Blackend Salmon ist perfekt glasig gebraten. Nuno Mendes orientiert sich bei seinen Garstufen offensichtlich mehr am Geschmack des hedonistischen Flügels der säkularen Humanisten-Gemeinde. Gereicht wird der Cajun-Lachs übrigens mit Cavolo Nero, dehydrierter Fischhaut und Keta-Kaviar.
Das Hähnchen wurde von uns wohl fälschlicherweise bestellt. Hähnchen- und Putenbrust stehen bekanntermaßen ja eher nicht auf dem Speiseplan der Mook Redaktion. Nichtsdestotrotz wagen wir uns diesmal auch an das Essen der „Anderen“.
Hier sehen wir das butterzarte Lamm. Die Konsistenz der Haut kann man übrigens sehr gut anhand der Optik ablesen.
Unter dem Gebirge aus Grünzeug verbirgt sich ein ganz köstlicher Schweinebauch. Leider hat der CEO der Mook Group vor Aufregung vergessen, die freigelegte Leibspeise der Mook Redaktion für Euch auf virtuelles Zelluloid zu bannen. Wir bitten Euch, diesen bedauerlichen Fauxpas zu entschuldigen und geloben in Zukunft, konzentrierter zu arbeiten.
Zum Schluss degustieren wir für Euch noch ein gefrorenes Apfel-Panna-cotta mit geflämmter Meringue-Haube.
FIN