Heimlich, still und leise hat Anfang dieses Jahres die legendäre Neo-Izakaya-Formel Megu seine Pforten in Gstaad geöffnet. Wirklich erstaunlich, dass kaum jemand von dieser faszinierenden Tatsache Notiz genommen hat. Schließlich betritt mit dem Megu erstmalig ein international relevantes Upscale-Multiple westeuropäisches Festland. Wieder einmal mussten wir vom Mook Culinary Research Team die mühselige Arbeit selber übernehmen. Folgt uns nun auf unsere kulinarische Expedition in die triste Einöde des Berner Oberlandes.
Das Megu liegt im neu eröffneten Alpina Hotel. Ein spektakuläres Haus mit einer sehr umfangreichen und liebevoll kuratierten Kunstsammlung. Das künstlerische Spektrum reicht von expressiven Pixel-Malereien eines Roy Nachum bis zu dadaistischen Objet-trouvé-Installationen einer Ann Carrington. Auch eine sehr farbenprächtige Mixed-Media-Assemblage vom legendären Neo-Geo-Vordenker Ashley Bickerton befindet sich unter der spektakulären Sammlung des Alpina. Die avantgardistische Kollektion bildet insgesamt einen faszinierenden Kontrast zur alpinen Chalet-Architektur des Hauses. Ein großes Kompliment an den Mut und den künstlerischen Sachverstand der Alpina-Macher.
Aber auch das Hotel selber besteht aus diversen spannenden und couragierten architektonischen Stilbrüchen. Die unterirdische Hoteleinfahrt erinnert beispielsweise sofort in ihrer futuristischen Googie-Formensprache an das legendäre Elrod House von Stararchitekt John Lautner. Man fühlt sich fast wie in einer 70er Jahre James Bond Kulisse. Das kreisrunde Oberlicht verstärkt noch den Eindruck, sich in einem „SPECTRE“ Abschussbunker für ballistische Atomraketen zu befinden. Upps, habe ich gerade ballistische Atomrakete gesagt? Atomrakete ist sicherlich ein Prime-Keyword der NSA Crawler-Programme. An dieser Stelle mal wieder ein ganz herzliches “Hello” nach Langley.
Verantwortlich für dieses architektonische Meisterwerk ist übrigens das renommierte Architektur-Büro Hirsch & Bedner Associates.
Hier ein Blick in die beindruckende Hotel-Lobby des Alpina. Die imposante Decke wird von einer naiven Trompe-l’œil Bauernmalerei geschmückt.
In der Lobby hängt auch der oben schon erwähnte großformatige Bickerton. Überzeugte Philister sollten wirklich dringend davon absehen, das Alpina Hotel zu besuchen.
Die Bar.
Als in jeder Facette vorbildliche Gäste glühen wir natürlich standesgemäß mit dem empfohlenen Hauscocktail vor.
Hier ein Blick auf die wunderschöne Megu Terrasse.
Was für ein entzückendes Alpenpanorama.
Von der Megu Terrasse hat man auch einen sehr schönen Blick auf die geschmackvolle gestaltete Pool-Anlage des Alpina.
Wen die späherische Innenarchitektur des Megu verdächtig an das „Maya Bay“ in Monaco erinnert, liegt mit dieser Vermutung völlig richtig. Verantwortlich für die liebevolle Inneneinrichtung ist nämlich auch der virtuose Innenarchitekt Noé Duchaufour-Lawrance. Wie Ihr ja jetzt sicherlich schon alle vermutet habt, ist Mister Duchaufour-Lawrance ebenfalls verantwortlich für das legendäre „Sketch“ in London. Speziell die extravagante Toiletten-Anlage im „Sketch“ ist nicht ohne Grund weltberühmt.
Einen kurzen Blick in die spektakuläre Toiletten-Anlage des „Sketch“ wollen wir Euch an dieser Stelle natürlich nicht vorenthalten. Der Herr im Spiegel ist übrigens niemand Geringeres als der amtierende Gastronom des Jahres.
Nun aber genug parliert. Mögen die Spiele nun endlich beginnen. Hier sehen wir schon mal das Amuse Bouche.
Nein, der Avocado-Thunfischtatar wird nicht durch Trüffel verfeinert. Bei der kuriosen Kugel handelt es sich um eine Belper Knolle. Die Schweizer Käsespezialität soll dem asiatisch inspirierten Tartar einen regionalen Touch verleihen. Der bizarre Fusion-Mix funktioniert erstaunlicherweise recht gut. Ob nach dem grandiosen Siegeszug der fabelhaften Nikkei-Cuisine nun ein neuer Hybrid-Trend die Metropolen der Welt erobert?
Die Belper Knolle hat ein angenehmes Knoblaucharoma und der mittelbrüchige Körper ist mit einer dünnen Schicht Pfefferstaub überzogen Die würzige Knolle wird vornehmlich über Pasta Gerichte gehobelt. Wir haben aber auch schon erlebt, dass man die Knolle über Bündnerfleisch oder Lachs gehobelt hat. Hier noch einmal ein schönes Close-up auf das fertige Gericht.
Der Tempura-Mix ist von erlesener Qualität.
Es gibt auch Thunfisch.
Für Zenzakan Frequent Eater sind die knusprigen mit Rice-Crunch überzogenen Peru-Spargel ja gute alte Bekannte. Nicht nur die Optik und Präsentation gleicht verblüffend der Zenzakan Kreation, auch der fabelhafte Geschmack ist fast identisch. Nach unserem Besuch im Megu haben wir uns übrigens entschieden, den Klassiker wieder in die Zenzakan Speisekarte einzupflegen. Wir empfehlen diesen krossen Snack übrigens immer besonders gerne als Add-on für unsere legendären Sushi-Platten.
Auch das Wagyu Style Carpaccio kann überzeugen. Habt Ihr eigentlich schon unser neues Trüffel-Teriyaki Carpaccio im Zenzakan probiert? Bei einer internen Mitarbeiter-Verkostung wurde die neue Kreation einstimmig mit dem Prädikat Mookstyle prämiert. Das sensationelle Trüffel-Teriyaki Carpaccio solltet Ihr unbedingt bei Eurem nächsten Besuch im Zenzakan einmal probieren.
Wie das geübte Auge unschwer erkennt, thront die herzhafte Kreation auf einem dünnen Film aus japanischer Mayonnaise. Ein wirklich delikater kleiner Gaumenschmeichler.
Flambiertes Wagyu-Style Entrecote auf heißem Flussstein. Hier kommen natürlich sofort schöne Erinnerungen an die Anfangzeiten des Zenzakans auf. Die Inspiration für diese spektakuläre Kreation haben wir übrigens damals tatsächlich im Megu New York bekommen. Es ist natürlich völlig klar, dass dieser Megu Klassiker auch nicht in der Filiale Gstaad fehlen darf. Nun aber genug geschwatzt. Bewegte Bilder sagen oft mehr als tausend Worte. Seht nun mit eigenen Augen wie Anna Livia Plurabelle für Euch durchs Feuer geht. Just klick it…
Hier nun ein Blick auf das fertig flambierte Entrecôte. Bei den braunen Flakes handelt es sich übrigen um pikante Garlic-Chips.
Wir lassen uns bezüglich der Sushis vom höflichen Kellner beraten. Hier sehen wir die von ihm zusammengestellte Platte mit den Signature-Rolls des Megu.
Ein schöner Blick auf den geschuppten Sushi-Counter des Megu.
KFC aka Karage fried Chicken. Freunde frittierter Hähnchenteile werden ihre wahre Freude haben. Der knusprige Happen wird mit zwei leckeren Dips serviert.
Als Beilage empfiehlt uns der emsige Ober die getrüffelten Parmesan Fritten. Als vorbildliche Gäste folgen wir natürlich seinem Rat und bestellen die angepriesenen Frank-Bruni-Kryptonit-Pommes. Wirklich erstaunlich, was das Megu so alles auf der Karte stehen hat.
Die Miso marinierten Lamb Chops sind grandios und schmecken der Redaktion fast so gut wie die Robata Lamb Chops im Zenzakan.
Puh, wir haben fertig. Unsere Kapazitäten sind fast ausgeschöpft. Jetzt ist nur noch Platz für eine kleine Sorbet-Kollektion.
Immer häufiger erreichen uns Leserbriefe mit der Bitte, die einzelnen Gerichte mit Preisen zu versehen. Wir haben allerdings keine Lust, dröge Zahlenkolonnen in unsere Reportagen einzuflechten. Wir erwähnen einzelne Preise auch zukünftig nur in Ausnahmefällen und auch nur dann, wenn Sie uns erstaunlich oder lustig vorkommen. Im Megu haben wir für das gezeigte Menü inklusive einer Flasche Dr. Bürkin Wolf Gerümpel faire 615,- Flocken gelatzt – natürlich ohne das übliche Trinkgeld von 15%.
Nur noch ein letzter Blick in die stimmungsvolle Kulisse des Megu. Jetzt heißt es leider uf Wiederluege.