Neulich erreichte uns über unser elektronisches Feedbacksystem die Beschwerde, dass wir im Franziska zu wenig vegetarische Optionen anbieten würden.
Nun ist es so, dass die Gerichte im Franziska von der Küche der Großtante des CEOs der Mook Group inspiriert sind. Tante Franziska servierte allerdings kein Tofurky, Veggieletten, Fakon, Wheat Meat, Vishstäbchen, Faux Gras, Tempeh Tenders, Choriz-Nos, Vurst oder Shroom Steaks, sondern lieber echte deutsche Fleischgerichte wie Königsberger Klopse, Himmel und Erde, Kotelett, Gulasch, Falscher Hase, Toast Hawaii, Backfisch, Kalbsleber Berliner Art oder ihr legendäres Riz Casimir.
Sich im Franziska darüber zu beschweren, dass es zu wenig vegetarische Optionen gibt, ist deshalb genauso absurd wie sich in einem vegetarischen Restaurant darüber zu beschweren, dass zu wenig Steaks auf der Karte stehen.
Nun haben wir tatsächlich nur wenige vegetarische Optionen auf der Speisekarte im Franziska. Man kann allerdings trotzdem ein komplettes vegetarisches Menü bei uns essen und das sogar absolut großartig.
Für unseren vegetarischen Freund sei an dieser Stelle noch angemerkt, dass wir mit dem Ivory Club auch ein Restaurant im gastronomischen Portfolio haben, das sich hervorragend für Vegetarier empfiehlt. Die indische Aroma- und Vitalküche eignet sich nämlich geradezu perfekt, um vegetarisch zu kochen.
Gerichte wie unser Palak Paneer, Aloo Gobi und unser legendäres Baingan Bharta werden selbst von eingefleischten Carnivoren regelmäßig über den grünen Klee gelobt. Vegetarier sollten sich deshalb nicht über die kleine Auswahl an vegetarischen Gerichten im Franziska ärgern, sondern sich lieber darüber freuen, dass es mit dem Ivory Club ein wirklich geniales Restaurant für Vegetarier in Frankfurt gibt.
Unten sehen wir übrigens unsere Reminiszenz an Tante Franziskas legendäres Riz Casimir. Das skurrile Wirtschaftswunder-Sujet besteht normalerweise aus Kalbfleischgeschnetzeltem in Currypulver-Rahmsauce, Dosenfrüchten, Mandelsplittern und Parboiled-Reis.
Unsere neo-nostalgische Interpretation des Comfort-Food-Klassikers besteht allerdings aus einer sous-vide gegarten Kikok-Hähnchenbrust, bei der wir subkutan ein fein gekuttertes Brät aus Hühnerleber und Hühnerherzen unter die Epidermis applizieren. Dazu servieren wir gegrillten Römersalat, Jasminreis, Ananas-Chutney, Amarena-Kirschen und eine Curryschaum-Sauce.
Besonders die Idee mit der Farce ist ein genialer kulinarischer Schachzug. Die nussig-mineralischen Innereien-Akkorde harmonieren nämlich geradezu perfekt mit der subtilen Süße der fruchtigen Komponenten.
Erfunden wurde das pseudo-indische Gericht übrigens bereits 1952 von Ueli Prager, dem legendären Gründer der Mövenpick-Kette. Ähnlich wie beim beliebten Toast Hawaii von TV-Legende Clemens Wilmenrod handelt es sich beim Riz Casimir um den Versuch, mit den damals noch extrem limitierten Zutaten ein exotisch anmutendes Gericht zu kreieren.