Der grüne Bundestagsabgeordnete Bruno Hönel hatte vor einiger Zeit öffentlich verlauten lassen, dass die völlig verzweifelten Wirte der Republik optimistisch in die Zukunft blicken. Daraufhin haben wir in einem unserer letzten Newsletter die These postuliert, dass das absurde Oxymoron nur bedeuten kann, dass Herr Hönel weder die Brandbriefe der DEHOGA liest noch die erschütternden Zahlen des Statistischen Bundesamtes kennt.
Im Rahmen unserer Recherchen haben wir nun die DESTATIS-Zahlen für das erste Halbjahr 2023 noch einmal etwas genauer unter die Lupe genommen. Dabei ist uns aufgefallen, dass die DESTATIS-Analyse mit der Überschrift „Gastgewerbeumsatz 1. Halbjahr 2023 um 5,8 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen“ betitelt war. Die Überschrift insinuiert somit tatsächlich, dass die Situation in der Gastronomie optimistisch sein könnte. Wenn man sich die Zahlen jedoch genauer ansieht, wird sehr schnell klar, dass das genaue Gegenteil der Fall ist.
Beispielsweise kann man aus der Analyse herauslesen, dass die isolierten Zahlen im Gaststättengewerbe noch immer dramatische 13 Prozent unter dem Pre-Corona-Niveau von 2019 liegen und die Branche damit schnurstracks in das vierte Verlustjahr in Folge schlittert!
Wenn man die logische Dissonanz zwischen der irreführenden Headline und den tatsächlichen Zahlen unter Zuhilfenahme des heuristischen Prinzips der Parsimonie kontextualisiert, wird sehr schnell klar, wie der grüne Bundestagsabgeordnete Bruno Hönel seine absurde Punchline höchstwahrscheinlich extrapoliert hat. Auch zeigt die groteske Behauptung, dass die Stimmung in der Gastronomie angeblich so optimistisch sei, dass Herr Hönel sich intellektuell und emotional komplett von der Lebenswirklichkeit und den Sorgen der verzweifelten deutschen Wirte entkoppelt hat.