Speziell in New York City grassierte die Unsitte, dass smarte Reseller mithilfe von virtuellen Bots oder manuellen Methoden Reservierungen in notorisch ausgebuchten Restaurants tätigten, um diese anschließend zu stark überhöhten Preisen weiterzuverkaufen. Das Ganze eskalierte dermaßen, dass Kathy Hochul, die demokratische Gouverneurin des Bundesstaates New York, sich gezwungen sah, dem Treiben ein Ende zu setzen.
Der von ihr kürzlich ratifizierte „Restaurant Reservation Anti-Piracy Act“ besagt, dass Drittanbieter Reservierungen künftig nur noch dann verkaufen dürfen, wenn sie eine schriftliche Vereinbarung mit den Restaurants vorweisen können, deren Reservierungen sie anbieten. Bei Verstößen drohen den Resellern drakonische Strafen.
Der eigentliche Kern des Gesetzes liegt jedoch nicht in den Strafen oder Paragrafen, sondern in der Botschaft: Eine Fine-Dining-Experience ist kein Limited-Edition-Sneaker, der zu überhöhten Preisen gehandelt werden sollte, sondern ein wundervolles Kulturgut, das für möglichst vielen Menschen zugänglich sein muss und zu einem Preis angeboten werden sollte, der für alle Beteiligten fair kalkuliert ist.