Statistiken belegen, dass über 80 Prozent aller neu eröffneten Restaurants in Deutschland ihren fünften Geburtstag nicht erleben. Was bisher allerdings nicht untersucht wurde, ist die Frage, wie viele es bis zum 25. schaffen. Mithilfe heuristischer Annäherung lässt sich dieser Wert jedoch erstaunlich präzise extrapolieren.
Aufmerksame Mook-Group-Fans haben bereits gelernt, dass der sogenannte Lindy-Effekt das paradoxe Phänomen beschreibt, wonach die Lebenserwartung eines Geschäftsmodells, einer Institution oder eines Konzepts proportional zu seiner bisherigen Lebensdauer steigt. Übertragen auf die Gastronomie bedeutet dies, dass die Wahrscheinlichkeit eines Restaurants, weiterhin zu bestehen, mit jedem überstandenen Jahr zunimmt. Insbesondere Restaurants, die die kritische Schwelle von fünf Jahren überwunden haben, steigern ihre Überlebenswahrscheinlichkeit signifikant.
Mathematisch betrachtet folgt die Überlebenswahrscheinlichkeit eines Restaurants einem logarithmischen Wachstumsmodell. Nach den ersten kritischen fünf Jahren, die nur etwa 20 Prozent der neu gegründeten Betriebe überstehen, lässt sich aufgrund der deutlich erhöhten Resilienz dieser Restaurants annehmen, dass sich ihre Überlebenswahrscheinlichkeit für die nächsten fünf Jahre im Vergleich zum ursprünglichen Ausgangswert signifikant um 100 Prozent verdoppelt und so von 20 auf etwa 40 Prozent ansteigt. Diese heuristische Annäherung basiert auf der Beobachtung, dass Betriebe, die frühe Marktrisiken und Anfangsunsicherheiten erfolgreich gemeistert haben, im weiteren Verlauf erheblich robuster gegenüber exogenen Schocks und betrieblichen Herausforderungen reagieren. Auf dieser Grundlage würden von ursprünglich einhundert neu gegründeten Betrieben noch etwa acht ihren zehnten Geburtstag erleben.
Gemäß dem Lindy-Prinzip wächst die erwartete Überlebensdauer proportional zur bereits bestehenden Lebensdauer. Restaurants, die zehn Jahre erfolgreich geführt wurden, steigern ihre Überlebenswahrscheinlichkeit für die folgenden fünf Jahre somit auf etwa 65 Prozent. Dadurch erreichen rund 5,2 Betriebe ihren fünfzehnten Geburtstag. Diese Entwicklung setzt sich fort, wobei sich die Wahrscheinlichkeit mit zunehmender Betriebsdauer einem Grenzwert annähert. Mit einer Überlebenswahrscheinlichkeit von etwa 75 Prozent für den nächsten Fünfjahreszyklus überstehen etwa 3,9 Betriebe ihren zwanzigsten Geburtstag.
Nach zwanzig Jahren erfolgreicher Geschäftstätigkeit nähert sich die Überlebensrate ihrem asymptotischen Maximum. Die verbliebenen Restaurants erreichen damit für die nächsten fünf Jahre eine Überlebenswahrscheinlichkeit von etwa 82 Prozent. Damit oszilliert die Zahl der überlebenden Betriebe nach 25 Jahren zwischen pessimistischen 2 und optimistischen 3,5 Prozent.
Angesichts der Tatsache, dass wir es geschafft haben, uns in einem maximal gastronomiefeindlichen Umfeld wie Deutschland über 25 Jahre erfolgreich am Markt zu behaupten, zeigt eindeutig, dass wir unser gastronomisches Handwerk offensichtlich verstehen. Ganz anders sieht es allerdings mit unseren Social-Media-Skills aus. Wir posten eigentlich nur noch auf dem Oldschool-Medium Facebook und dort auch keine lustigen Tanzvideos, sondern ausschließlich endlos lange Textwüsten. Dennoch gehen wir dank unzähliger Prominenter, YouTuber und Food-Influencer, die uns in den sozialen Medien über den grünen Klee loben, trotzdem massiv viral.
Wichtig ist uns dabei, dass ihr wisst, dass das keine bezahlte oder gesponserte Werbung ist. Alle Content-Creator bezahlen bei uns den vollen Preis. Influencer, die bei uns anfragen, ob sie umsonst essen dürfen oder sogar eine Bezahlung verlangen, bekommen von uns immer eine freundliche, aber strikte Absage. Jeder, der die Etablissements der Mook Group kennt, weiß auch, dass wir sicherlich vieles brauchen, aber garantiert keine Werbung mehr.