Im Rahmen unserer Mon Amie Maxi-Recherchen haben wir praktisch alle relevanten Brasserien in Paris besucht, darunter natürlich auch die sagenumwobene Brasserie La Coupole im beliebten Szeneviertel Montparnasse. Die legendäre Art-Deco-Brasserie unterscheidet sich jedoch in einem ganz entscheidenden Punkt von ihren gastronomischen Mitbewerbern. Neben den typischen französischen Brasserie-Klassikern wie Cuisse de Grenouille, Andouillette, Tête de Veau, Oeuf Mayonnaise, Pied de Cochon und Escargots serviert die Brasserie La Coupole auch ein sehr köstliches indisches Lammcurry. Der erstaunliche Klassiker, der sehr an ein mildes Rogan-Josh erinnert, erfreut sich bis heute großer Beliebtheit und wird schon seit der Eröffnung im Jahr 1927 serviert. Die Idee, ein indisches Curry in einer französischen Brasserie zu servieren, stammt übrigens von Marcel Bouvier, dem Gründer der Brasserie La Coupole. Monsieur Bouvier war ein leidenschaftlicher Globetrotter, der von der indischen Kultur und Kulinarik fast so fasziniert war wie wir. Er wollte seinen Gästen die damals noch völlig unbekannte Geschmackswelt Indiens näherbringen und kreierte deshalb diesen für eine Brasserie extrem ungewöhnlichen Klassiker. Serviert wird das Curry direkt am Tisch aus einem edlen Chafing-Dish-Trolley von einem waschechten Inder, der in eine prächtige indische Kurta gehüllt ist. Wer also in Paris plötzlich von der Sehnsucht nach dem Bombay Bustle, Dhamaka, Chutney Mary oder dem Ivory Club übermannt wird, kann sich in der Brasserie La Coupole zumindest mit einem durchaus soliden Lammcurry trösten.