In unserer kleinen Neidsteuer-Anthologie haben wir ja schon mehrfach plausibel extrapoliert, warum es sich bei der geplanten Vermögenssteuer lediglich um eine komplett kontraproduktive Neidsteuer handelt. Dafür haben wir auch immer viel Lob und Anerkennung geerntet. Allerdings wurden wir mehrfach darauf hingewiesen, dass es noch eine weitere Facette gibt, die wir bisher nicht beleuchtet haben. Einen Lapsus, den wir nun korrigieren wollen. Wenn die einschlägigen Neidsteuerparteien davon sprechen, die “Reichen“ endlich höher zu besteuern, meinen sie damit natürlich nicht wirklich die Reichen. Die meisten echten Ultra-high-net-worth-Individuals haben nämlich schon lange erkannt, dass Deutschland ein wahrlich grauenhafter Ort ist, um seine sauerverdienten Milliarden zu versteuern. Dementsprechend haben sich die meisten UHNWIs hierzulande schon lange steuerlich verabschiedet. Wenn die Neidsteuerparteien also von den “Reichen“ sprechen, meinen sie damit in Wahrheit vornehmlich den hart arbeitenden Mittelstand. Also die kleine Gruppe von Leistungsträgern, die ohnehin schon den Löwenanteil der gesamten Steuerlast in Deutschland schultert. Wer jetzt noch tiefer in das Thema Neidsteuer eintauchen möchte, sollte sich unbedingt den unten angehängten Mission Money-Podcast anhören. Hier erklärt Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, der Präsident des renommierten IFO-Instituts, sehr eindringlich, welche schrecklichen Folgen eine Vermögensteuer auf die Wirtschaft, den Wohnungsbau und die deutschen Fiskaleinnahmen haben würde. Darüber hinaus postuliert der analytische Präsident des IFO-Instituts die faszinierende These, dass die gewieften Finanzstrategen der Neidsteuerparteien eigentlich überhaupt nicht vorhaben, eine Vermögenssteuer einzuführen, sondern sie lediglich ins Wahlprogramm schreiben, um ihre Klientel euphorisch an die Wahlurnen zu treiben. Falls diese gewagte Mobilisierungs-Theorie von Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest tatsächlich zutreffen sollte, wäre das ein wahrlich genialer politischer House-Of-Cards-Move. Denn bekanntlich motiviert nichts mehr als Neid und Gier. Wer nun endlich hören will, weshalb eine Vermögenssteuer nicht nur wichtige Leistungsträger aus dem Land vertreiben würde, sondern auch warum das Eintreiben einer Vermögenssteuer wesentlich teurer wäre als der eigentlich erzielte Ertrag, sollte nicht zögern, den hier angehängten Link zu aktivieren. Der gesamte Podcast ist übrigens extrem hörenswert, die entscheidende Stelle beginnt allerdings erst ab Minute 27:16…
Das unten angehängte Symbolbild stammt übrigens vom legendären Renaissance-Künstler Giotto di Bondo und zeigt die sogenannte Schlangenzunge, eine allegorische Abbildung der Todsünde Neid.