Ayn Rand, die visionäre Freiheitsfanatikerin, kontroverse Ikone des Objektivismus und Autorin von Pflichtlektüren wie „Atlas Shrugged“ und „The Fountainhead“, postulierte über einen ihrer bekanntesten Protagonisten die These: „…wenn Sie, um etwas produzieren zu dürfen, die Erlaubnis von Leuten brauchen, die in ihrem Leben noch nie etwas produziert haben, dann wissen Sie, dass die Gesellschaft dem Untergang geweiht ist“. Analog zu dieser These könnte man auch sagen, dass die Gesellschaft dem Untergang geweiht ist, wenn Leute anfangen, Gesetze über Branchen zu erlassen in denen sie noch nie gearbeitet haben, ist die Gesellschaft dem Untergang geweiht. Und in der Tat wäre es wirklich sinnvoll, wenn Politiker verpflichtend ein paar Monate in einem Restaurant arbeiten müssten, bevor sie neue Gesetze über die Köpfe ihrer vollkommen verzweifelten Wirte erlassen dürfen. Sie wüssten dann beispielsweise, dass seriös arbeitende Wirte, anstatt leidenschaftlich an leckeren Rezepten zu feilen oder gut gelaunt Gäste zu bewirten, heutzutage primär damit beschäftig sind, für den Staat weit über 100 komplexe DSGVO-Gesetze, Dokumentationspflichten und Ökotrophologie-Auflagen zu bewältigen, Zahlungswege akribisch zu erfassen und aufwendig zu archivieren und mit ihren Anwälten und Steuerberatern tagelang darüber zu debattieren, wie man die neuesten staatlichen Attacken parieren kann. Neuerdings müssen sich die ohnehin schon völlig überbürokratisierten Gastronomen der Republik auch noch mit einer nachgeschärften und damit noch kostspieligeren Zeiterfassungspflicht herumschlagen, eine Mehrwegpflicht organisieren und das komplexe neue Whistleblower-Gesetz DSGVO-konform umsetzen. Darüber hinaus droht Cem Özdemir nicht nur unverhohlen mit einer gesetzlichen Kalorienkennzeichnungspflicht, sondern auch mit einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnungspflicht. All die eben genannten Aufgaben, Pflichten und Sisyphusarbeiten sind meistens komplett überflüssig, kosten Zeit und Geld, ersticken jegliche Kreativität und rauben den Wirten letztendlich auch noch die letzte Freude an der Arbeit. Leider wird, entgegen aller Beteuerungen die metastasierende Überbürokratisierung immer schlimmer, weil die völlig branchenfremden Politiker totale gastronomische Laien sind, die ihre eigenen Gesetze in der Praxis weder bezahlen noch erledigen müssen. Auch hat der Staat bekanntermaßen ein geradezu kafkaeskes Verlangen danach, seine Wirte zu überwachen und unter einen paternalistischen Generalverdacht zu stellen. Wenn also Politiker wieder damit drohen, Deutschland zu entbürokratisieren, gefriert erfahrenen Gastronomen sofort das Blut in den Adern. Sie haben nämlich schmerzlich lernen müssen, was Politiker wirklich meinen, wenn sie von Entbürokratisierung sprechen! Wer übrigens wissen will, warum die angedrohte Kalorienkennzeichnungspflicht eine echte Katastrophe für Deutschland wäre, sollte unbedingt diesen Link aktivieren