Wir hatten uns kürzlich ein paar Gedanken zum absurd aufgeblähten Bundestag gemacht. Dabei haben wir leider ein sehr pikantes Detail vergessen. Ein Fauxpas, den wir nun korrigieren möchten: Mit dem Anwachsen des Bundestages ist auch wieder die Zahl der Mitarbeiter, Staatssekretäre und der Parlamentarischen Staatssekretäre dramatisch angewachsen. Speziell die parlamentarischen Staatssekretäre kosten den Steuerzahler ein Vermögen. Trotzdem hat mittlerweile schon fast jeder elfte Bundestagsabgeordnete dieses extrem lukrative Amt in den gesegneten Schoß gelegt bekommen. Eine großartige Sache, denn immerhin erhalten parlamentarischen Staatssekretäre nicht nur ein Amtsgehalt von rund 12.642 Euro, sondern auch noch eine monatliche steuerfreie Aufwandsentschädigung in Höhe von 230 Euro. Da sie jedoch zugleich auch Abgeordnete sind, erhalten sie seitens des Bundestages noch zusätzlich eine halbe Diät in Höhe von 5.007 Euro sowie eine ebenfalls völlig steuerfreie Kostenpauschale von 3.420 Euro. Macht zusammen ein stolzes Monatseinkommen von mehr als 21.000 Euro! Und selbstverständlich erhält jeder Parlamentarische Staatssekretär auch noch ein perfekt eingerichtetes Headquarter samt Sekretariatspersonal sowie einem schnieken Dienstwagen inklusive Chauffeur. Diese luxuriösen Privilegien kosten den deutschen Steuerzahler auch nochmal jährlich pro Staatsekretär einige hunderttausend Euro. Wirklich eine grotesk teure Angelegenheit, speziell wenn man bedenkt, dass der BdSt auch noch regelmäßig anmahnt, dass die Parlamentarischen Staatssekretäre in den einzelnen Ministerien in harter Konkurrenz zu den beamteten und fachlich kompetenten Staatssekretären stehen, die das Ministerium tatsächlich leiten und somit auch die eigentliche Arbeit erledigen. Die Akkumulation dieser Spitzenämter führt natürlich auch noch häufig zu Komplikationen bei Abstimmungsprozessen und Scharmützeln um Zuständigkeiten. Eine Tatsache, die der BdSt ebenfalls anmahnt. Einen neuerlichen Vortrag über das Ockhams-Rasiermesser-Prinzip werden wir Euch an dieser Stelle ausnahmsweise einmal ersparen. Für neu angemeldet Newsletter-Abonnenten haben wir nochmals unseren ersten Bundestag-Artikel angehängt…Click it