Jeder Wirt kennt zwei Arten von Stress. Den positiven Eustress, der entsteht, wenn das Restaurant pickepackevoll ist und man gut gelaunten Gästen eine wunderschöne Zeit bereiten kann. In diesen Eustress-Phasen vergeht die Zeit wie im Flug, man ist fokussiert, gut gelaunt und nach getaner Arbeit schläft man glücklich und zufrieden ein. Dann gibt es aber leider noch den destruktiven Distress, der entsteht, wenn man gezwungen wird, mit externen Anwälten, Wirtschaftsprüfern und Steuerberatern stundenlang darüber zu debattieren, wie man die neuesten Attacken des Staates parieren kann oder wenn man wieder einmal überflüssige, riskante, demütigende, teure und teilweise sogar gesundheitsgefährdende Sisyphusarbeiten für den Staat erledigen muss. Die völlig frustrierenden Distress-Phasen nehmen einem die Freude an der Arbeit, ersticken die Kreativität, kosten wertvolle Zeit und führen letztendlich zu Depressionen, Burnout oder sogar Schlimmerem. Nun dürften aufmerksame Mook-Magazin-Leser mittlerweile gelernt haben, dass keine andere Branche vom Staat so gnadenlos ausgebeutet und paternalistisch überreguliert wird wie die ethisch geführte Speisegastronomie. Als nun die neue Ampelregierung kurz nach der Wahl mit ihrem Slogan „Mehr Fortschritt wagen“ insinuierte, endlich etwas gegen die brutale Überbürokratisierung zu unternehmen, war die Freude in der Hospitality-Branche natürlich groß. Nun müssen die völlig verzweifelten Wirte der Republik allerdings entsetzt erkennen, dass die Ampelkoalition mit ihrer markigen Punchline offensichtlich das genaue Gegenteil gemeint hat. Aktuell wird die handwerklich seriös arbeitende Speisegastronomie nämlich von einem regelrechten Bürokratie-Tsunami überrollt. Beispielsweise wurde gerade erst die Arbeitszeitenaufzeichnungspflicht massiv nachgeschärft und eine extrem lästige, komplexe und darüber hinaus auch noch sehr teure Mehrwegpflicht eingeführt. Zusätzlich steht noch eine verpflichtende Herkunftskennzeichnungspflicht in den Startlöchern. Auch hat Cem Özdemir, der galante Minister für Ernährung und Landwirtschaft, erst kürzlich offen angedroht, zu prüfen, ob eine verpflichtende Kalorienangabe auf Speisekarten in Deutschland möglich und sinnvoll sei. Jetzt kursiert auch noch das Gerücht, dass einige ambitionierte grüne Politiker mit dem Gedanken spielen, Wirte auch noch zu zwingen, den exakten CO2-Fussabdruck ihrer Speisen zu ermitteln, in den Speisekarten anzugeben und natürlich entsprechend finanziell zu kompensieren. Das absurde Gerücht klingt so makaber, dass es höchstwahrscheinlich sogar wahr ist. In Anbetracht dieser toxischen Entwicklungen kann man wirklich gut verstehen, warum immer mehr Wirte endgültig resigniert das Handtuch werfen. Wirklich eine Schande, dass die völlig branchenfremden Politiker ihre eigenen realitätsfernen Gesetzte in der Praxis weder bezahlen noch exekutieren müssen. Neu angemeldete Newsletter-Abonnenten, die gerne erfahren wollen, zu welchen erniedrigenden, unnötigen, grotesken und teilweise sogar gesundheitsgefährdenden Zwangsarbeiten Wirte schon heute genötigt werden, sollte unbedingt den hier angehängten Link aktivieren…