Die meisten handwerklich arbeitenden Wirte, die wie wir nicht auf Tierwohl-Produkte verzichten wollen, können ihre Preise schon lange nicht mehr kaufmännisch seriös an ihre Gäste weitergeben, sondern erfühlen meist nur noch maximale Schmerzpreise. Wenn man jetzt noch bedenkt, dass in der handwerklich arbeitenden Speisegastronomie die Regel gilt, dass eine 2-prozentige Kostensenkung zu einem Renditezuwachs von über 10 Prozent führt, kann man sich im Rückschluss leicht ausmalen, was für verheerende Folgen eine weitere zwölfprozentige Kostensteigerung für das dahinsiechende Kulturgut „ethisch arbeitende Speisegastronomie“ haben wird. Wenn es den GRÜNEN also wirklich gelingen sollte, mit ihrer Forderung, die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wieder auf marktverzerrende 19 Prozent anzuheben, durchzukommen, werden sehr viele bisher ethisch arbeitende Wirte gezwungen sein, die 12-prozentige Kostensteigerung durch den Umstieg auf konventionell Qualmastprodukte zu kompensieren. Nun kämpfen die GRÜNEN aber auch noch parallel für eine verpflichtende Haltungsformenkennzeichnungspflicht in der Gastronomie. Abgesehen von der Tatsache, dass es sich dabei wieder um einen neuen Bürokratieaufwand handelt, ist es auch eine wirklich extrem perfide Strategie, bisher ethisch arbeitende Gastronomen wirtschaftlich zu zwingen, auf Qualmastprodukte umzusteigen, und sie gleichzeitig auch noch zu nötigen, sich selbst öffentlich auf ihren Speisekarten zu stigmatisieren. So niederträchtig die Doppelstrategie der GRÜNEN auch sein mag, zumindest wissen nachhaltig arbeitende Wirte jetzt, was Politiker wirklich meinen, wenn sie von einem Doppel-Wumms sprechen. Obwohl, wenn man den zusätzlichen Bürokratieaufwand noch bedenkt, könnte man auch von einem Dreifach-Wumms sprechen.