Die Stadt Frankfurt möchte wissen, welche Mobilitäts- und Lebensbedürfnisse seine Bürger haben und hat deshalb auf seiner Webseite einen Multiple-Choice-Fragebogen online gestellt. Von seinen Untertanen erfahren zu wollen, was sie wirklich möchten, ist grundsätzlich eine gute Sache – könnte man zumindest als naiver Bürger glauben. Nur handelt es sich bei den möglichen Was-ist-mir-wichtig-Antworten ausschließlich um Suggestionsantworten, die lediglich den aktuellen Kurs der Stadtregierung positiv bestätigen sollen. Hier zwei sehr schöne Beispiele: “Mir ist es wichtig, dass ich in meinem Zuhause nicht durch Verkehrsemissionen und -geräusche gestört werde“ oder “Mir ist es wichtig, dass der öffentliche Raum mir die Qualität bietet mich dort aufzuhalten, zu verweilen oder zu spielen“. Zur aktuellen Verkehrswende kritisch konnotierte Antworten wie: “Mir ist wichtig, dass die kaufkräftige Autofahrerklientel des Umlands nicht aus der Stadt vertrieben wird, damit der Frankfurter Einzelhandel auch in Zukunft überleben kann“ oder “Mir ist als älterer Mensch wichtig, dass ich auch weiterhin in der Innenstadt einen Parkplatz finde, damit ich auch in Zukunft am kulturellen und sozialen Leben der Stadt teilhaben kann“ finden sich auf der Webseite hingegen nicht. Somit gibt es keine Möglichkeit, sich auch negativ zur aktuellen Verkehrswende zu äußern. Nun haben wir ja schon sehr häufig an ganz konkreten Beispielen gezeigt, was Innenstadtwirte, Gewerbetreibende, Einzelhändler und ältere und behinderte Menschen wirklich von der Frankfurter Verkehrswende halten. Warum aber bekommen ausgerechnet die Opfer der ideologisch motivierten Verkehrsdiskriminierungspolitik kein Forum, um ihre verzweifelten Stimmen zu erheben? Zum Schluss noch ein sehr lustiger Funfact: Laut aktuellem Auswertungsstand ist es nur 57,6 Prozent der Bürger wichtig, dass sie in ihrem Zuhause nicht durch Verkehrsemissionen und -geräusche gestört werden!