Liebe Mook Group-Fans,
Am 26. September 2021 entscheiden die Wähler, wer zukünftig in Deutschland Regierungsverantwortung trägt und damit die politischen Rahmenbedingungen für die Gastromie bestimmt. Die ethische Speisegastromie steht damit am Rubikon. Jetzt wird entschieden, wie es handwerklich arbeitenden Wirten in Zukunft ergehen wird. Dementsprechend wichtig ist diese Schicksalswahl für unsere Branche. Denn bekanntlich sind Wirte, die es heutzutage noch wagen, frische und ethisch produzierte Lebensmittel in einer hohen handwerklichen Tiefe zu verarbeiten, schon jetzt das letzte Glied in der wirtschaftlichen Nahrungskette. Keine andere Berufsgruppe wird vom Staat dermaßen dirigistisch gegängelt, obszön überbürokratisiert, fiskalisch ausgeweidet und unter einen paternalistischen Generalverdacht gestellt wie die ethisch arbeitende Speisegastromie. Kluge Wirte sollten deshalb die Macht der Deduktion nutzen und bei der Bundestagswahl ihr Kreuz an der richtigen Stelle machen. Aber auch Zivilisten, die in Zukunft noch hochwertige Speisen in einem gepflegten Ambiente genießen wollen, sollten sich genau überlegen, wem sie am Wahltag ihre Stimme geben! Wir haben uns deshalb entschlossen, ein kleines Bundestagswahl-Special zu machen. Auch wenn die Themen diesmal sehr ernst sind, haben wir trotzdem versucht, die Texte gewohnt kurzweilig und teilweise sogar amüsant zu halten. Nun hoffen wir, dass wir Euch mit unserem kleinen Wahl-Special ein paar frische und außergewöhnliche Denkanstöße liefern können…
VERBOT IST INNOVATION
Die GRÜNEN begeistern gerade ihre Klientel mit dem Vorschlag, durch unzählige neue Verbote und Gesetzte die Wirtschaft ankurbeln zu wollen. Annalena Baerbock, die resolute Kanzlerkandidatin der GRÜNEN, hat sogar wörtlich gesagt: „Jedes neue Verbot ist auch ein Innovationstreiber“. Den bereits völlig überbürokratisierten Wirten der Republik bereitet diese Drohung allerdings große Sorgen. Immerhin dürfen Sie ja schon jetzt täglich für den Staat akribisch Pondus-Hydrogenii-Werte analysieren, Kundenkarteien kryptographieren, gesetzeskonformen Double-Opt-in-Applikationen implementieren, Arbeitszeiten dokumentieren, Social-Media-Plug-ins installieren, permanent Ökotrophologie-Legenden fabrizieren und minutiös Zahlungswege skizzieren und archivieren. Laut einer Studie der DIHK benötigte ein deutscher Wirt schon vor der Corona-Krise im Durchschnitt fast 60 Stunden im Monat, um die weit über 100 komplexen und teilweise hochriskanten Kassenrichtlinien, DSGVO-Gesetze und Ökotrophologie-Auflagen zu bewältigen. Mit dem Aufkommen der Corona-Pandemie kamen dann noch weitere bürokratische Dokumentationspflichten hinzu. Zusätzlich müssen Wirte nun auch noch ganze Teams an Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Anwälten steuerpflichtig beschäftigen, um durch den perfiden Dschungel der verwirrenden und hochriskanten Kompensationsansprüche zu kommen. Eigentlich sollte jetzt der perfekte Zeitpunkt sein, einmal darüber nachzudenken, wie man den metastasierenden Bürokratiewahnsinn endlich effizient eindämmen könnte. Speziell jetzt sollten sich die geschundenen Wirte wieder voll darauf konzentrieren dürfen, ihr Geschäft aus der völlig unverschuldeten Krise zu führen, anstatt sich darauf zu freuen, für den Staat wieder komplexe, hochriskante und komplett sinnentleerte Datenberge zu produzieren. Die erniedrigenden Sisyphusarbeiten kosten Unsummen, ersticken jegliche Kreativität und rauben den Wirten letztendlich auch noch die letzte Freude an der Arbeit.
DIE HYPOTHETISCHE THESE DER GOLDA MEIR
Die Neidsteuerdebatte hat wirklich wahnsinnig viele faszinierende Facetten. Beispielsweise muss man sich doch fragen, warum ausgerechnet im linken Spektrum eine Vermögenssteuer ein solch gewaltiges Mobilisierungspotential entfaltet. Immerhin würde eine Vermögenssteuer nicht nur den Wirtschaftsaufschwung sabotieren, Arbeitsplätze vernichten und die Wohnungsnot befeuern, sondern darüber hinaus auch noch zu negativen Fiskaleinahmen führen. Ergo würden gerade die einkommensschwächeren Haushalte unter einer Vermögenssteuer am heftigsten leiden. Auch sollte man nie vergessen, dass das Geld der echten Ultra-High-Net-Worth-Individuals extrem mobil ist. Somit würden ausgerechnet die wirklich Reichen am wenigsten unter einer Neidsteuer leiden. Warum also sollte man als einkommensschwacher Bürger für eine Vermögensteuer kämpfen? Golda Meir würde in diesem absurden Kontext sicherlich die These postulierten, dass die Plebejer wohl erst gegen eine Neidsteuer votieren, wenn Sie ihr eigenes Geld mehr lieben, als sie das Vermögen der Patrizier hassen.
WIE REICH BIN ICH
Prof. Dr. Dr. h.c. Clemens Fuest, der Präsident des renommierten IFO-Instituts, hat bekanntlich die These postuliert, dass die einschlägigen Neidsteuerparteien mit ihrer populistischen Forderung nach einer Vermögenssteuer die Stimmung gegen die sogenannten Reichen nur schüren, um damit ihre Klientel zu emotionalisieren und euphorisch an die Wahlurnen zu treiben. Seine These klingt zumindest plausibel. Immerhin gehören Neid und Hass bekanntlich zu den absolut stärksten Antriebsfedern. Allerdings sollte man sich einmal darüber Gedanken machen, was die Neidsteuerparteien unter einem Reichen überhaupt verstehen. Vielleicht ist man ja sogar selbst einer dieser ruchlosen Reichen. Immerhin gehört man schon ab einem Einkommen von 3500,- Euro zu den reichsten zehn Prozent der Bevölkerung. Ein Betrag, den sicherlich einige Leser dieser Zeilen verdienen und sich dabei trotzdem nicht als reich empfinden. Ab einem monatlichen Einkommen von 6074,- Euro gehört man als Single übrigens schon zu den oberen 1 Prozent der Bevölkerung und ist damit offiziell ein Superreicher. Natürlich sind 6074,- Euro ein extrem ansehnliches Salär, trotzdem lebt man selbst als Superreicher in Hamburg, München und Frankfurt mit einem Einkommen von exorbitanten 6074,- Euro noch immer nicht wie ein russischer Oligarch auf seiner Lürssen-Yacht vor Mykonos. Wer nun exakt wissen will, wie superreich er ist, dem empfehlen wir an dieser Stelle den Wie-wohlhabend-bin-ich-im-Vergleich-Rechner auf der Webseite des Businessinsider. Sicherlich wir das Ergebnis einige sehr überraschen. Auch sollte man nach der aufschlussreichen Analyse unbedingt neu evaluieren, welche Partei man eigentlich wählen sollte. Hier nun der Link zum Wie-wohlhabend-bin-ich-im-Vergleich-Rechner…
www.businessinsider.de/wirtschaft/mit-dem-gehalt-gehoert-ihr-zu-den-oberen-10-prozent-test-r6/
Wer übrigens noch immer das absurde Märchen vom reichen Deutschen glaubt, sollte sich unbedingt einmal den unten angehängten Mook Magazin-Artikel aufmerksam durchlesen. Wir versprechen, die Lektüre ist genauso verblüffend wie aufschlussreich…
www.mook-magazin.de/to-know/die-reichen-deutschen
WAHL-O-MAT
Engagierte Leistungsträger wundern sich, dass im Wahl-O-Mat erstaunlich viele Themen behandelt werden, die für Sie eher irrelevant sind. Auf der anderen Seite gibt der WAHL-O-MAT keinerlei Orientierungshilfen zu vielen wichtigen Themen wie beispielsweise dem folgenschwere RCEP-Freihandelsabkommen, der Begrenzung des Bundestags auf eine bezahlbare Mitgliederzahl, der seriösen wissenschaftlichen Reevaluierung der Kernenergiefrage und der fiskalischen Säkularisierung der Kirche und die Beendigung ihrer Apanage-Zahlungen. Auch interessiert den gebeutelten Mittelstand doch, wie man gedenkt, einen effizienten Bürokratieabbau zu bewerkstelligen oder wie man die unzähligen wirklichkeitsfremden Gesetze endlich praxistauglich anpassen will. Das sind die Themen, die deutsche Leistungsträger umtreibt und nicht ein Kopftuchverbot für Beamtinnen oder das heruntergerrymandern des Wahlalters.
WELCHE PARTEI SOLL ICH NUN WÄHLEN?
Wer sich nicht auf die diffizile Kunst der Deduktion versteht oder die insinuierenden Subtexte unserer Artikel und Depeschen als zu kryptisch empfindet, sollte sich unbedingt den äußerst erhellenden Wahlcheck der DEHOGA anschauen. Hier wird schon nach kurzer Analyse klar, welche Partei intelligente Wirte, Kellner, Köche, Barkeeper und zivile Freunde der ethisch arbeitenden Speisegastromie wählen sollten. Nun aber genug parliert. Jetzt wollt Ihr Euch sicherlich endlich selbst in den DEHOGA-Wahlcheck vertiefen…
www.dehoga-bundesverband.de/wahlcheck/wahl-2021/