Es gibt durchaus Orte, an denen es tatsächlich sinnvoll erscheint, autofreie Zonen zu schaffen. Danny Meyer, der sagenumwobene Midas der amerikanischen Hospitality-Branche, würde sogar eine komplette Verkehrsberuhigung des New Yorker Union Square begrüßen! Allerdings ist Frankfurt nicht New York, Kopenhagen oder Amsterdam. Wie unabhängige Studien eindeutig gezeigt haben, kommen bis zu 40 Prozent der Kunden aus dem Umland mit dem Auto nach Frankfurt. Allerdings ist selbst diese erstaunlich hohe Zahl noch nicht aussagekräftig. Die kaufkräftige Autofahrerklientel lässt nämlich prozentual dramatisch mehr Geld in der Frankfurter Innenstadt als die einheimischen E-Lastenradfahrer. Trotz dieser Tatsache haben die emsigen Frankfurter Verkehrsplaner jetzt auch noch die beliebte Töngesgasse in ihr unerbittliches Visier genommen. Sie versprechen endlich gegen die unzähligen Auto-Poser vorzugehen, für mehr „Grün“ zu sorgen und die Aufenthaltsqualität für Fußgänger und Fahrradfahrer zu steigern. Die euphorischen Ankündigungen sind allerdings nur euphemistische Chiffren für die Vernichtung von Parkplätzen, dem Errichten von schikanösen Verkehrsrouten und dem mutwilligen Erzeugen von klimaschädlichem Parkplatzsuchverkehr. Dementsprechend versetzt die Drohung die betroffenen Gewerbetreibenden in blankes Entsetzen. Sie befürchten, dass ihnen bald dasselbe schreckliche Schicksal droht, wie ihren bemitleidenswerten Kollegen auf der kürzlich „fahrradoptimierten“ Hochstraße. Die völlig verängstigten Unternehmer haben nun einen verzweifelten Brandbrief an die Verantwortlichen der Stadt Frankfurt geschrieben, um ihre Sorgen und Ängste zu äußern. Leider wissen wir aber spätestens seit der völlig erfolglosen Danke-und-eine-Bitte-Kampagne der Gewerbetreibenden des Oeder Wegs, dass die Verantwortlichen keinerlei Wert auf die Meinung ihrer Opfer legen. Kleiner Funfact zum Schluss: Die Töngesgasse ist bereits eine „fahrradoptimiert“ Strasse.