Gegen eine fahrradfreundliche Stadt haben selbst die meisten eingefleischten Petrolheads nichts einzuwenden. Die rein ideologisch motivierten Initiatoren der aktuellen Verkehrsverödungspolitik haben die Stadt aber nicht fahrradfreundlicher gemacht, sondern lediglich autofahrerfeindlicher, behindertenfeindlicher, einzelhandelsfeindlicher, gastronomiefeindlicher, seniorenfeindlicher und rettungswagenfeindlicher. Sie haben damit einen Hass in die Stadt getragen, der mittlerweile komplett eskaliert ist. Beispielweise wurden die Opfer der Oder-Weg-Verödung, die es tatsächlich gewagt haben, sich öffentlich in der Presse über ihr schreckliches Schicksal zu beklagen, nicht nur mit Eiern beworfen und verbal gedemütigt, sondern auch anonym bedroht. Eine absolut toxische Entwicklung, die uns als leidenschaftlichen Frankfurtern natürlich das Herz bricht. Leider hat schon Cyril Northcote Parkinson, der britische Historiker, Geschichtsprofessor und legendäre Bürokratiekritiker, in seinem literarischen Œuvre durchaus plausibel extrapoliert, dass der Staat, wenn er einmal einen Fehler begangen hat, diesen in der Regel nicht korrigiert, sondern tendenziell eher dazu neigt, noch mehr Geld und Ressourcen in das gescheiterte Projekt zu investieren. Bedauerlicherweise sieht es auch in Frankfurt so aus, als würde Professor Parkinson mit seiner These richtig liegen. Abschließend möchten wir noch einmal betonen, dass wir uns trotz unserer durchaus kritischen Analyse auch eine fahrradfreundliche Stadt wünschen. Allerdings stellen wir uns darunter etwas ganz anderes vor. Wir möchten z.B. unsere Fahrräder endlich wieder ohne Angst vor Diebstahl in der Stadt abstellen können und auf Straßen fahren, die nicht mit unzähligen gefährlichen Kraterlöchern übersät sind.