Laut einer Umfrage des renommierten FEINSCHMECKER Magazins fühlten sich schon vor der Corona-Krise unglaubliche 96 Prozent der Gastwirte von der Regierung weder verstanden noch in irgendeiner Form wertgeschätzt. Ein geradezu grotesk katastrophaler Wert, der sich während der Krise sicherlich noch einmal dramatisch verschlechtert haben dürfte. Nach dem staatlich verhängten Berufsverbot fühlen sich die meisten Wirte vom Staat komplett im Stich gelassen, müssen kostspielige Abstands- und Hygieneregeln beachten und leiden unter geringeren Einnahmen bei dramatisch gestiegen Kosten. Bekanntlich hat der Staat schon vor der Corona-Krise der Hospitality-Industrie den Kampf angesagt. Speziell die ethisch geführte Individual-Gastronomie litt in den letzten Jahren unter einer völlig aberwitzigen Überbürokratisierung und einer extrem destruktiven und völlig marktverzerrenden Fiskalpolitik. Durch die toxische Kombination aus teurer und größtenteils völlig überflüssiger Bürokratie und der unerbittlichen Steuerphilosophie des deutschen Staates, war es der seriös arbeitenden Individualgastronomie natürlich auch unmöglich, Rücklagen zu bilden. Laut einer aktuellen Umfrage der DEHOGA sind dementsprechend 63 Prozent aller gastronomischen Betriebe akut konkursgefährdet. Trotz dieser düsteren Prognose hat sich die Regierung strikt geweigert, die Mehrwertsteuer zumindest für alkoholfreie Getränke endlich auf die im europäischen Kontext längst überfälligen 7 Prozent zu senken. Diese bittere Entscheidung ist natürlich eine niederschmetternde Tragödie für alle notleidenden Wirte. Auch beweisen die Politiker damit wieder einmal eindrucksvoll, dass sie sich von den Sorgen und Problemen der Hospitality-Branche offensichtlich komplett entkoppelt haben. Die Quittung für ihr brutale Entscheidung wird nach der Wiedereinführung der Insolvenzpflicht sicherlich deutlich sichtbar.