Madjid Djamegari, der visionäre Multigastronom und eloquente Gibson-Club-Betreiber, hat kürzlich bei einem Expertenplausch mit dem CEO der Mook Group die These postuliert, dass Immobilienentwickler und Vermögensverwalter, die für einen gesunden Branchenmix in ihren Gebäuden eine ethisch geführte Individualgastronomie benötigen, schon sehr bald, anstatt Miete zu kassieren, Gastronomen Geld für das Betreiben eines Restaurants bezahlen müssen. Und so absurd seine Theorie auch im ersten Moment klingen mag, erscheint sie bei genauerer Analyse durchaus plausibel. Schon lange vor Corona und den explodierenden Energiepreisen war die handwerklich arbeitende Individualgastronomie durch die komplett metastasierende Überbürokratisierung und eine absurde und völlig marktverzehrende Fiskalpolitik finanziell und emotional am Ende. Deshalb konnte man schon lange niemandem mehr raten, sich in der ethisch geführten Speisastronomie zu gründen. Durch die aberwitzig gestiegenen Erzeugerpreise, den massiven Fachkräftemangel und die explodierenden Energiekosten hat sich die Situation jetzt noch einmal massiv verschärft. Bereits vor Ausbruch der Pandemie kursierte in der Hospitality-Branche der Gag: Wie macht man ein kleines Vermögen? Man investiert ein großes Vermögen in ein Restaurant. Nun wird aus dem Witz leider immer mehr bittere Realität. Deshalb könnte die Theorie von Madjid Djamegari durchaus zutreffen.