Laut einer Studie der renommierten Stanford University schreiben Laienkritiker auf Restaurantbewertungsportalen nicht, wie man irrtümlich glauben könnte, um ihre Erlebnisse völlig altruistisch mit der Community zu teilen. Es geht den selbsternannten Restaurantkritikern dabei vielmehr um eitle Selbstdarstellung oder Rache. Auch fanden die Linguisten der Stanford University heraus, dass negative Kritiken fast nur von bildungsfernen Autoren verfasst werden. Die meisten negativen Bewertungen waren sprachlich wenig elaboriert und strotzten dabei nur so von verbalen Sprachbildern, die man sonst eher aus dem Bereich posttraumatischer Verletzungen kennt. Ein negatives gastronomisches Erlebnis wird in bildungsfernen Kreisen offensichtlich oft als eine Art persönlicher Affront empfunden. Ein pikantes Detail der Studie enthüllt übrigens auch, dass speziell hochpreisige Speisen gerne mit erotischen Begriffen umschrieben werden. Daniel Jurafsky, der Leiter der faszinierenden Studie, orakelt hier, dass Besucher von teuren Restaurants wohl häufig bereits beim Essen an die Kohabitation danach denken.