Der deutsche Staat hat in den letzten Jahren nicht nur sehr effizient dafür gesorgt, dass Wirte inzwischen mehr Zeit mit ihren Anwälten und Steuerberatern verbringen als mit ihren Gästen, sondern auch dafür, dass das extrem vulnerable Kulturgut „Gastronomie“ immer mehr zu einer Art absurden bürokratischen Rube-Goldberg-Maschine mutiert ist. Gesetzestreue Wirte sind mittlerweile primär damit beschäftigt, in einem kafkaesken Kraftakt für den Staat gigantische und meistens vollkommen überflüssige Aktenberge zu produzieren und sie aufwendig bis zum Sankt-Nimmerleins-Tag zu archivieren. Dass die Bürokratie mittlerweile komplett aus dem Ruder gelaufen ist, liegt unteranderem daran, dass Politiker komplett branchenfremde Zivilsten sind, die ihre eigenen Gesetze in der Praxis weder bezahlen noch exekutieren müssen. Für sie reicht es aus, ein paar Gesetzesvorlagen, die ihnen freundlicherweise häufig von ein paar hilfsbereiten Lobbyisten der Industrie fix und fertig vorgelegt werden, kurz zu inhalieren und anschließend zu ratifizieren. Danach haben Politiker mit ihren eigenen Gesetzen nie wieder etwas am Hut. Die gelackmeierten Wirte haben allerdings den „Salat“ und müssen sich nun fortan täglich mit den neuen und häufig komplett praxisuntauglichen Regelungen, Paragraphen und Vorschriften herumschlagen. Müssten Politiker tatsächlich ihre eigenen Gesetze befolgen, würde die Gesetzgebung garantiert komplett anders aussehen. Dass diese These stimmt, wissen wir ja spätestens seit SPD-Bundesarbeitsminister Hubertus Heil kürzlich entschieden hat, sich selbst großzügigerweise von der enervierenden Pflicht der aufwendigen Arbeitszeitenzeiterfassungspflicht zu entbinden. Neu angemeldete Newsletter-Abonnenten, die mehr über Hubertus Heil und seine fantastische Idee erfahren möchten, finden unseren entsprechenden Investigativeartikel unter dem hier angehängten Link…
PS: Für Leser, die sich gerade gefragt haben, was eine Rube-Goldberg-Maschine ist, haben wir hier noch die Erklärung: Eine Rube-Goldberg-Maschine ist eine physikalische Spielzeug-Apparatur, die eigentlich einfache Aufgaben absichtlich in zahlreiche komplett überflüssige, zeitaufwendige und möglichst komplizierte Einzelschritte zerlegt. Eine Rube-Goldberg-Maschine hat keinerlei echten Nutzen und soll lediglich dem Betrachter Vergnügen bereiten. In dieser Hinsicht unterscheidet sich ein Rube-Goldberg-Maschine allerdings dramatisch von den bürokratischen Pflichten eines Gastronomen. Wirte haben nämlich überhaupt keine Freude daran, für den Staat meist komplett überflüssige, zeitraubende, lästige und teilweise sogar gesundheitsschädliche bürokratische Zwangsarbeiten zu erledigen. Wir haben uns bereits schon einmal ausführlicher mit dem Thema beschäftigt. Wer also mehr darüber erfahren möchte, sollte nicht zögern, den hier angehängten Link zu aktivieren…