Wir haben seit ein paar Wochen ein neues digitales Reservierungssystem. Das Tool versendet im Nachgang eine Follow-up-Mail mit einem Waren-Sie-zufrieden-Fragebogen. Erfreulicherweise erreicht uns fast nur euphorisches Feedback. Allerdings werden unsere Restaurants jeden Monat von vielen tausend Menschen besucht. Dementsprechend erreicht uns auch hin und wieder eine Beschwerde. Wir sollen beispielsweise unseren Moscow Mule sofort in Mariupol Mule umbenennen, unseren kostenlosen Valet-Service billiger machen, das Licht heller drehen und unseren kross annoncierten Handkäse-Chip nicht mehr so knusprig machen (übrigens kein Witz). Und natürlich kann man unsere Restaurants auch für zu newyorky halten, unseren Geräuschpegel für zu laut empfinden oder unsere Kellner für arrogante Schnösel halten. All das ist völlig legitim – aber natürlich auch rein subjektiv. Was man hingegen objektiv evaluieren kann, ist unser Aufschlagsatz. Und wie aufmerksame Mook-Group-Fans ja schon lange wissen, liegt dieser dramatisch unter dem üblichen Branchenschnitt. Deshalb macht es uns so traurig, dass die häufigste Follow-up-Beschwerde unser angeblich „miserables“ Preis-Leistungs-Verhältnis ist. Selbst Gäste, die euphorisch unser Essen und Ambiente loben, beschweren sich manchmal über unsere Preise. Nun belegen wir bekanntlich regelmäßig an ganz konkreten Beispielen, dass dieser groteske Vorwurf kompletter Schwachsinn ist. Trotzdem hält sich dieser urbane Mythos leider erstaunlich hartnäckig. Nun haben faire Löhne, exzellente Qualität und Tierwohl bekanntlich ihren Preis und wir werden garantiert unseren moralischen und kulinarischen Anspruch nicht nach unten schrauben, nur um dann von einigen Menschen fälschlicherweise für preiswert gehalten zu werden.