Die ethisch arbeitende Speisegastronomie wird vom Staat nicht nur obszön überbürokratisiert, finanziell ausgeblutet, skrupellos instrumentalisiert und dirigistisch gegängelt, sondern darüber hinaus auch noch wie keine andere Branche unter einen fiskalischen Generalverdacht gestellt. Nun glauben viele verdächtigte Wirte, dass, wenn der Staat von ihnen legitimerweise eine tadellose Steuermoral verlangt, er ihnen auch eine entsprechend makellose Ausgabenmoral schuldet. Leider ist es so, dass obwohl Steuerhinterziehung und Steuergeldverschwendung zwei Seiten derselben Medaille sind, lediglich Steuerhinterziehung vom Staat entsprechend engagiert verfolgt wird. Deshalb fordert Reiner Holznagel, der eloquente Präsident des Bundes der Steuerzahler, dass endlich juristische Instrumente geschaffen werden, um zukünftig auch Steuergeldverschwendung adäquat verfolgen zu können. Erstaunlicherweise wird sein grandioser Vorschlag im Bundestag nur wenig enthusiastisch debattiert. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man fast glauben, dass Politiker überhaupt kein Interesse daran haben, dass Steuergeldverschwender zur Rechenschaft gezogen werden.