Speziell in einer hedonistischen Zeit, in der für Menschen die Work-Life-Balance immer wichtiger wird und die verschiedensten Länder im Global-Village um die Gunst potenzieller Fachkräfte, Investoren, ausländischer Touristen und internationaler Firmen buhlen, gewinnt eine facettenreiche und florierende Gastronomieszene immer mehr an Bedeutung. Die handwerklich arbeitende Speisegastronomie ist deshalb nicht nur ein steuerzahlender Jobmotor, der sinnstiftende und befriedigende Arbeitsplätze schafft, sondern auch ein exzellentes Marketinginstrument für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Auch sollte die Politik nicht außer Acht lassen, dass sich der Arbeitsmarkt in einer Zeit, in der sich Deutschland massiv deindustrialisiert und Künstliche Intelligenz weiterhin unaufhaltsam voranschreitet, drastisch verändern wird. Es wäre deshalb äußerst fahrlässig, ein dienstleistungsorientiertes „Auffangbecken“ wie die handwerklich arbeitende Speisegastronomie nachhaltig auszutrocknen. Darüber hinaus sind Wirtshäuser, besonders im ländlichen Raum, unverzichtbare soziale Kristallisationspunkte, die von einer Anhebung der Mehrwertsteuer besonders hart getroffen würden. Sollte die Ampel-Koalition tatsächlich beschließen, zur völlig überhöhten und komplett marktverzerrenden 19-Prozent-Besteuerung zurückzukehren, wird es zu einem regelrechten Pleitetsunami kommen. Laut einer Studie der DEHOGA würde die Rückkehr zur unmittelbaren Vernichtung von weiteren 12.000 steuerpflichtigen Gastronomiebetrieben führen. Besonders bedauerlich ist dabei die Tatsache, dass vor allem Betriebe betroffen sein werden, die es selbst heute noch wagen, ihren Gästen ethisch produzierte Lebensmittel in hoher handwerklicher Tiefe zu servieren. Ein weiterer negativer Effekt der Mehrwertsteuererhöhung wäre, dass viele bisher seriös arbeitende Wirte aus purer Existenzangst versuchen werden, die zwölfprozentige Kostensteigerung durch den Verzicht auf Tierwohlprodukte und den Umstieg auf industriell gefertigte Convenience-Produkte zu kompensieren. Auch sollte man nicht vergessen, dass die gebeutelten Wirte der Republik mittlerweile sehr dünnhäutig geworden sind. Falls die Ampel-Koalition tatsächlich beschließen sollte, Gastronomen nach all ihren traumatischen Erfahrungen jetzt auch noch steuerlich vor den fahrenden Zug zu werfen, werden garantiert sehr viele verzweifelte Kellner, Köche und Wirte der Ampel-Regierung diesen fiskalischen Dolchstoß nicht verzeihen und sich mit Sicherheit nach einer politischen Alternative umsehen. Trotz all dieser Fakten kämpfen die GRÜNEN weiterhin mit voller Inbrunst für eine tierfeindliche, ungerechte und kontraproduktive Besteuerung der nachhaltig arbeitenden Speisegastronomie. Aus Mangel an echten Argumenten fabulieren die GRÜNEN nicht nur ständig von einer angeblich euphorischen Stimmung in der Branche, sondern behaupten auch noch, dass die aktuelle Haushaltslage es nicht erlaubt, die Gastronomie weiter zu „subventionieren“. Abgesehen von der Tatsache, dass eine im europäischen Kontext faire Besteuerung natürlich keine Subvention ist, ist auch das gesamte Narrativ der GRÜNEN komplett falsch. Schon Milton Friedman, der legendäre Wirtschaftsnobelpreisträger, hat erkannt, dass Inflation eine Steuer ist, die nicht vom Parlament verabschiedet werden muss. Folglich sammelt der Staat seine durch die temporäre Umsatzsteuerermäßigung entstehenden Steuermindereinnahmen bereits jetzt schon wieder über die analog zur Preisexplosion gestiegenen Steuermehreinnahmen bei seinen Wirten ein. Auch vergessen die grünen Anti-Gastronomie-Politiker immer wieder gerne, dass die 12.000 Restaurants, die nach einer Erhöhung der Mehrwertsteuer vernichtet werden würden, keine Steuern mehr bezahlen könnten. Deshalb ist ein dauerhaft verminderter Mehrwertsteuersatz nicht nur haushaltspolitisch möglich, sondern auch aus den oben genannten Gründen mehr als sinnvoll!