Wer das Wort „Kleptokratie“ googelt, findet einen prominenten Namen ganz oben: Christian Lindner. Der Grund dafür ist eine alte Aussage des neuen Finanzministers. In einem Artikel in der renommierten F.A.Z. ärgerte sich Lindner über den Anstieg der Steuerquote und postulierte die These, dass Deutschland immer mehr in Richtung Kleptokratie marschiert. Eine Aussage, die von den im europäischen Kontext völlig überbesteuerten deutschen Wirten natürlich sehr gut nachvollzogen werden konnte. Angesichts der aktuellen Energiepolitik und der mittlerweile komplett freidrehenden Debatte rund um die endgültige Entfristung der temporären Mehrwertsteuersenkung gibt es jedoch mittlerweile immer mehr Wirte, bei denen sich das Gefühl einschleicht, dass wir nicht in einer Kleptokratie leben, sondern vielmehr in einer Ineptokratie. Also einer Herrschaftsform, in der die Unqualifizierten von den Unproduktivsten gewählt werden und in der die Kosten dafür aus dem konfiszierten Wohlstand einer dramatisch schwindenden Anzahl von Leistungsträgern bezahlt werden. Wenn die Ampel-Koalition tatsächlich beschließen sollte, die temporäre Mehrwertsteuersenkung doch nicht, wie von Olaf Scholz versprochen, endgültig zu entfristen, werden laut unterschiedlichsten Schätzungen 12.000 bis 20.000 umsatzsteuerpflichtige Restaurants für immer schließen müssen. Nun haben wir ja schon mehrfach anhand der Thesen des Wirtschaftsnobelpreisträgers Milton Friedman nachgewiesen, dass Wirte nach Wiedereinführung einer tierfeindlichen, marktverzerrenden und kontraproduktiven 19-Prozent-Besteuerung mehr Steuern zahlen müssten als vor der temporären Mehrwertsteuersenkung. Dementsprechend müssten dann tatsächlich weniger Wirte mehr Steuern zahlen. Damit wären gleich zwei der drei Hauptidentifikationsmerkmale für eine tatsächlich herrschende Ineptokratie eindeutig belegt.