Wir haben Euch kürzlich über das erstaunliche Phänomen der Tipflation in den USA berichtet. Dort wird inzwischen versucht, das bisher in Restaurants übliche Trinkgeld von 20 Prozent mit Hilfe von wesentlich höheren Trinkgeldvorschlägen, die auf der Rechnung aufgedruckt oder in Kreditkartenlesegeräten voreingestellt sind, auf mindestens 25 Prozent nach oben zu nudgen.
In der Praxis bedeutet das, dass ein Tomahawk-Steak in Wolfgang Pucks beliebtem „CUT“ Steakhouse in Las Vegas nicht wie auf der Speisekarte ausgewiesen 425 US-Dollar kostet, sondern mit Steuern und einem angenommenen Median-Tip von 25 Prozent letztendlich 565 US-Dollar.
Nun haben wir erstmalig in Deutschland in einer Frankfurter Snackbar beim Bezahlen unserer Take-away-Kimchi-Sandwiches ein Kartenlesegerät mit drei Trinkgeldvorschlägen von 10 %, 15 % und 20 % präsentiert bekommen. Wir hatten so die komplette Freiheit, unter den wachsamen Augen der sympathischen Verkäuferin einen der gemachten Trinkgeldvorschläge anzunehmen oder wahlweise auch ein Trinkgeld mithilfe eines No-Tip-Buttons proaktiv abzulehnen.
Dass man in den USA selbst von Selbstabholern ein Trinkgeld von bis zu 30 Prozent erwartet, ist mittlerweile vollkommen normal. Allerdings scheint dieser Trend nun auch in Deutschland anzukommen. Habt ihr bereits Erfahrungen mit der neuen deutschen Tipflation gemacht und falls ja, was haltet ihr davon? Schreibt uns doch mal eure Gedanken an: info@mook-group.de.
Kleiner Fun Fact zum Schluss: Wir wurden von der Verkäuferin der Snackbar übrigens gar nicht erst gefragt, ob wir mit Karte oder mit Bargeld zahlen möchten. Offensichtlich ist das Bezahlen mit Bargeld in der primär von Gen-Z-Kunden frequentierten Snackbar geradezu undenkbar.